Mit der Ortsumfahrung Ahrensfelde wird für die autogerechte Stadt gebaut
Der angekündigte Bau der Ortsumfahrung Ahrensfelde (B 158) ist eine herbe Niederlage für die Verkehrswende und die Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs. Die Berliner Senatsverwaltung setzt damit zusammen mit dem CSU-geführten Bundesverkehrsministerium sowie dem CDU-geführten Verkehrsministerium in Brandenburg Planungen aus der Zeit der autogerechten Stadt um.
Die Hoffnung, dass es gelingt im Planfeststellungsverfahren die nun gewählte schlechteste Variante zu verhindern, schwindet. Gestern stellten der Bürgermeister von Ahrensfelde (CDU), die Bezirksstadträtin für Wirtschaft, Straßen und Grünflächen Marzahn-Hellersdorf (CDU), das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gemeinsam mit dem Landesamt für Bauen und Verkehr des Landes Brandenburg sowie des Landes Berlin den aktuellen Planungsstand in einer Informationsveranstaltung vor. Welche Wirkung wird die dort deutlich vorgebrachte Kritik der Anwohner*innen haben? Angekündigt wurde, dass nach Unterzeichnung des gemeinsamen Finanzierungsvertrages, das bereits 2011 eingeleitete Planfeststellungsverfahren wieder aufgenommen wird.
Alle Gespräche und Überzeugungsversuche des letzten Jahres, alternative Routenführungen insbesondere durch die Wuhletalstraße zu prüfen und dazu die Stärkung des Umweltverbundes mit auf die Agenda zu setzen, hatten offenbar keinen Erfolg. Auch Antworten auf Fragen zu den mit dem Bau verbundenen Verkehrsbelastungen in Richtung Lichtenberg konnte bisher nicht beantwortet werden. Wie geht es weiter mit dem Bahnübergang? Wie kann die Attraktivität der TRAM, der Regionalbahn, der S-Bahn und der Buslinien in Richtung Brandenburg verbessert werden – all dies sind Fragen die sich 2020 in Zeiten der Klimanotlage gestellt hätten.
Ich werde mich trotz geringer Erfolgsaussichten weiter gegen die geplante Trasse durch die Klandorfer Straße in der so genannten Troglösung (150m langer Tunnel, 6m hohe Schallschutzwände) einsetzen. Denn die geplante Umgehungsstraße zerschneidet die Landschaft in erheblichem Maß und trennt die Siedlungsgebiete Ahrensfelde sowie Marzahn voneinander. Planungen wie die Ortsumfahrung Ahrensfelde sollten in Zeiten der Klimanotlage zukünftig keine Priorität mehr haben.