Stefan Ziller

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Open Source: Übersicht und Code-Austausch in der Verwaltung

Heise berichtete zuletzt über ein Konzept für Depot zum Code-Austausch in der Verwaltung (Open Source). Ich habe aus diesem Anlass den Senat befragt, wie sich Berlin daran beteiligt (Drucksache 18/25055). Die Antwort verstehe ich als einen ersten Schritt. Demnach begrüßt der Senat das Vorhaben. Eine aktive und unmittelbare Beteiligung gibt es aber nicht und sie ist wohl auch noch nicht geplant.

Letzteres ist für mich ein Arbeitsauftrag. Ich bin überzeugt, dass Berlin mehr Open Source braucht. Von aktuell 316 IT-Fachverfahren sind immerhin schon heute 69 IT-Verfahren angegeben, die auf Open Source zu basieren, wobei der Quellcode nur bei 67 IT-Verfahren verfügbar ist. Dazu ist der IKT-Basisdienst Zeitmanagementsystem (ZMS) ein Beispiel für eine Software, die im Auftrag des ITDZ Berlin vollständig als Open Source-Lösung entwickelt wird. Die Software soll unter der Lizenz EU-PL 1.2 veröffentlicht werden.

1. Wie bewertet der Senat das Vorhaben eine Bündnisses Vitako ein „Open Source Code Repository” nach dem Vorbild von GitHub für die öffentliche Hand zu erstellen?

Gemäß Vorgaben der IKT-Steuerung bezüglich der IKT-Architektur des Landes sind grundsätzlich sowohl Open-Source, freie als auch proprietäre Software für den Einsatz zugelassen. Entscheidend für die Festlegungen bei der Auswahl von Komponenten-Typen und Komponenten ist, ob die geforderten Fähigkeiten im Gesamtzusammenhang erreicht werden können und ob diese die Vorgaben der IKT-Architektur erfüllen. Bei Gleichberechtigung zweier Lösungen soll die Open Source Lösung bevorzugt zum Einsatz kommen. Für verfahrensabhängige IKT ist eine Entscheidung bei den fachverantwortlichen Senatsverwaltungen durch den für das jeweilige IT-Fachverfahren Verantwortlichen zu treffen. Die Einrichtung eines solchen Open Source Code Repository wird vom Senat befürwortet.

2. In welcher Form ist Berlin an den Planungen beteiligt?

Das Land Berlin ist derzeit aktiv nicht daran beteiligt. Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) ist Mitglied bei Vitako und könnte aufgrund seiner Erfahrungen einen Beitrag zum Fortschritt dieses Vorhabens liefern und Beiträge leisten. Konkrete Planungen bestehen aktuell jedoch nicht.

3. In welcher Form plant der Senat, sich daran zukünftig zu beteiligen?

Eine unmittelbare Beteiligung ist nicht vorgesehen.

4. Welche IT-Verfahren des Landes (Fachverfahren aus der IT-BePla) sind Open-Source-Anwendungen (Bitte um Auflistung inklusive Angabe eines Links zum Quellcode)?

In der IT-BePla sind aktuell 316 IT-Fachverfahren aufgeführt. Von diesen ist für 69 IT-Verfahren angegeben, auf Open Source zu basieren, wobei der Quellcode nur bei 67 IT-Verfahren verfügbar ist. Links zum Quellcode werden in der IT-BePla nicht vorgehalten und können somit auch nicht genannt werden. Eine Übersicht der IT-Fachverfahren inklusive verantwortlichen Ansprechpartnern kann Anlage 1 entnommen werden.

5. Welche Open-Source-Anwendungen werden „federführend“ vom Land Berlin entwickelt (Bitte um Auflistung inklusive Angabe eines Links zum Quellcode)?
6. Welche Open-Source-Anwendungen werden „mit“ vom Land Berlin entwickelt (Bitte um Auflistung inklusive Angabe eines Links zum Quellcode)?

Gemäß § 24 EGovG Bln ist das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) zentraler IT-Dienstleister der Berliner Verwaltung und stellt die verfahrensunabhängige IKT sowie IT-Basisdienste zur Verfügung und unterstützt die Behörden bei der laufenden Anpassung von IT-Fachverfahren an die Basisdienste und betriebt die notwendigen Infrastrukturen.

Softwareentwicklung erfolgt im ITDZ Berlin nicht. Sofern das ITDZ Software entwickeln lässt, legt das ITDZ Wert darauf, dass nur Bibliotheken verwendet werden, die die Freigabe in Form von Open Source zulassen, und dass die Software unter Open Source Lizenz veröffentlicht werden könnte. Für die Beschaffung und ggf. Entwicklung von Fachverfahren sind gem. § 20 Abs. 3 EGovG Bln die fachlich zuständigen Behörden verantwortlich. Es liegen keine Erkenntnisse zu konkreten Planungen vor, Software – insbesondere mit Open Source Lizenz – vom Land Berlin „federführend“ oder mit dem Land Berlin zu entwickeln oder entwickeln zu lassen.

Davon abweichend stellt der IKT-Basisdienst Zeitmanagementsystem (ZMS) ein Beispiel dar für eine Software, die im Auftrag des ITDZ Berlin vollständig als Open Source-Lösung entwickelt wird. Die Software soll unter der Lizenz EU-PL 1.2 veröffentlicht werden.

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