Berlin im eGovernment Monitor 2024
Seit 2021 veröffentlicht die Initiative D21 jährlich den eGovernment MONITOR. Er zeigt, ob die digitale Transformation der Verwaltung bei den Bürger*innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ankommt und Erfolge erzielt. Der diesjährige MONITOR verdeutlicht: einfache und schnell nutzbare digitale Angebote steigern das Vertrauen in den Staat und in Berlin steigert sich die Nutzung der Online-Angebote.
Der eGovernment MONITOR 2024 zeigt klar den Arbeitsauftrag der Bürger*innen an den Staat: Beinahe jede*r Zweite würde dem Staat mehr vertrauen, wenn man dessen Leistungen einfach und schnell digital nutzen könnte. Zentrale Botschaften sind:
- Leistungsfähigkeit des Staates: Für 48 % sind einfach und schnell nutzbare digitale Angebote ein Grund, dem Staat (wieder) mehr zu vertrauen.
- Treiber der E-Government-Nutzung: Eine zentrale Plattform, schnellerer Erhalt der Leistungen & mehr Personalisierung motivieren am stärksten.
- Medienbruchfreiheit als Hebel: Nicht durchgängig digital nutzbare Angebote sind nach wie vor die größte Hürde für (stärkere) E-Government-Nutzung.
- Digitale Nutzungslücke: 3 von 10 Bürger*innen wählen bei Bedarf lieber den analogen als den digitalen Weg, mehr als in Österreich und der Schweiz (2 von 10).
- Online-Ausweis gewinnt an Bedeutung: Anteil der Nutzer*innen steigt von 14 % im Vorjahr auf aktuell 22 %, bleibt aber weiter hinter Potenzial zurück.
- Künstliche Intelligenz: Mehrheit ist dem Einsatz in der Verwaltung gegenüber aufgeschlossen, solange Voraussetzungen wie die menschliche Entscheidungshoheit gegeben sind.
Berlin: Beachtliche Anstiege bei Nutzung, Zufriedenheit und Online-Ausweis
Der eGovernment MONITOR 2024 enthält dazu Steckbriefe für alle Bundesländer. Mit Blick auf die letzten 3 Jahre fallen vor allem die heterogenen Entwicklungsmuster der Nutzung je nach Bundesland auf. Bei der Zufriedenheit, die sich gegenüber 2021 fast flächendeckend um Prozentpunkte im zweistelligen Bereich verbessert hat, zeigt sich
hingegen ein einheitlich positives Bild. Wichtig für die Steckbriefe oder Länderprofile ist die „Digitale Nutzungslücke“.
Dies ist der Indikator für die Akzeptanz von digitalen Verwaltungsleistungen. In Deutschland liegt Nutzungslücke bei 31 Prozent, in Österreich bei 21 Prozent und in der Schweiz bei 19 Prozent. In Berlin besteht eine Nutzungslücke von 26 Prozent (74 Prozent nutzen bereits digitale Leistungen der Verwaltung). Damit liegt Berlin auf dem dritten Platz. Die Zufriedenheit hat um 15 Prozent zugenommen und liegt bei 60 Prozent. Die Verwendung des Online-Ausweises fällt mit 32 Prozent gering aus. Letzteres dürfte sich mit der breiten Verwendung der BundID für Leistungen inklusive eines digitalen Postfachs ändern,.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Berliner Senat weiterhin Arbeit in die Digitalisierung der Verwaltungsleistungen stecken sollte. Es braucht mehr digitale Leistungen wie den Wohnberechtigungsschein (WBS) und die Wohnsitzanmeldung die zuletzt digitalisiert wurden.