Der Vorplatz am S Kaulsdorf braucht einen Baum als Schattenspender
In einer Zeit, in der der Klimawandel immer spürbarer wird, gewinnt der Schutz vor intensiver Sonneneinstrahlung zunehmend an Bedeutung. Besonders in städtischen Gebieten, wo Beton und Asphalt dominieren, sind Bäume von unschätzbarem Wert. Ein Beispiel befindet sich direkt vor meinem Büro an der Buswendeschleife des S-Bahnhofs Kaulsdorf. Hier fehlt nach meinem Verständnis ein Baum als schattenspendender Ruhepol. Schöner aussehen würde der Vorplatz sicher auch.
Ich habe dazu mal über den Senat bei Bahn und BVG als Eigentümerinnen der Flächen nachgefragt (Drucksache 19/19969). Die Antwort klingt leider nicht besonders positiv. Nach Auskunft der BVG sind aktuell keine Maßnahmen in der Busschleife geplant, da sie Situation als betriebsgerecht bewertet. Die Bahn kann leider nicht wirklich weiter helfen, da ihre Flächen in Gleisnähe im Randbereich liegen.
Interessant ist, dass der Senat mit gleichzeitig antwortet: “Mit dem Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK 2030) verfolgt der Senat u. a. das Ziel, die Aufenthaltsqualität auf öffentlichen Straßen und Plätzen sowie in Wartebereichen des ÖPNV auch angesichts zunehmender sommerlicher Hitzebelastungen zu erhalten und zu verbessern. Die Schaffung von natürlichen und baulichen Verschattungen ist eine geeignete und wirksame Maßnahme, der jedoch gründliche Bedarfsanalysen in Verantwortung der jeweiligen Grundstückseigentümer vorangehen müssen. Der Senat hält es für zielführend, wenn in die Entscheidungsfindung zu Maßnahmen für eine klimaangepasste Entwicklung öffentlicher Aufenthaltsbereiche auch Anregungen und Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern einfließen.”
Das lässt zumindest ein wenig Hoffnung für kommende Sommer. Denn wer schon mal in Kaulsdorf auf den Bus gewartet hat, weiß dass der Schatten je nach Tageszeit schon eher gering ist.
Frage 1: Wie bewertet der Senat und die BVG die Aufenthaltsqualität am Bahnhofsvorplatz und den Bushaltestellen am S-Kaulsdorf hinsichtlich eines Hitzeschutzes?
Im Bereich der Einstiegshaltestellen befinden sich zwei größere Bäume, die weiträumig Schatten spenden. Die BVG bewertet die Situation als betriebsgerecht.
Frage 2: Welche Maßnahmen zum Schutz vor großer Hitze sind geplant?
Nach Auskunft der BVG sind aktuell keine Maßnahmen in der Busschleife geplant.
Frage 3: Gibt es noch offene Nachpflanzungspflichten, angesichts früherer Baumfällungen am S-Kaulsdorf?
Nach Kenntnis der BVG gibt es keine offenen Nachpflanzungspflichten.
Die Deutsche Bahn AG berichtet hierzu: „Baumfällarbeiten gab es im Zusammenhang mit der Errichtung der Fußgängerbrücke. Hierfür wurden Ersatzpflanzungen im Böschungsbereich geleistet.“
Frage 4: Welche Möglichkeiten gibt es auf den öffentlichen Flächen oder den Flächen der BVG Schattenspendende Baum- oder Hecken zu pflanzen?
Hierzu teilt die BVG mit: „Es bestünde die Möglichkeit, am Zugang zur S-Bahn eine Hecke zu pflanzen. In der Vergangenheit wurden Pflanzen an schlecht einsehbaren Orten allerdings leider schnell durch Müll und öffentliches Urinieren verschmutzt.“
Frage 5: Wer ist hier für eine Umsetzung und die nötigen Prüfungen zuständig?
Hierzu berichtet die BVG: „Prüfung und Umsetzung von Bepflanzungen innerhalb der Busschleife fallen in die Zuständigkeit der BVG.“
Frage 6: Gibt es für den Hitzeschutz Gespräch mit der Deutschen Bahn, die ja auch Eigentümerin einiger Verkehrsflächen in Kaulsdorf ist?
Hierzu teilt die Deutsche Bahn AG mit: „Die Flächen der DB liegen in Gleisnähe im Randbereich und betreffen nicht den Vorplatz mit BVG-Haltestellen. Im Randbereich sind die Zuwegungen überwiegend durch alten Baumbestand beschattet.“
Frage 7: Ist den Antworten vonseiten des Senats etwas hinzuzufügen?
Mit dem Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK 2030) verfolgt der Senat u. a. das Ziel, die Aufenthaltsqualität auf öffentlichen Straßen und Plätzen sowie in Wartebereichen des ÖPNV auch angesichts zunehmender sommerlicher Hitzebelastungen zu erhalten und zu verbessern. Selbstverständlich sieht der Senat hier auch landeseigene Betriebe wie die BVG in der Pflicht. Die Schaffung von natürlichen und baulichen Verschattungen ist eine geeignete und wirksame Maßnahme, der jedoch gründliche Bedarfsanalysen in Verantwortung der jeweiligen Grundstückseigentümer vorangehen müssen. Diese haben in der Folge auch eigenverantwortlich darüber zu entscheiden, an welchen prioritären Standorten mit welchen geeigneten Maßnahmen Pilot- und ggf. Musterlösungen umgesetzt werden sollen. Der Senat hält es für zielführend, wenn in die Entscheidungsfindung zu Maßnahmen für eine klimaangepasste Entwicklung öffentlicher Aufenthaltsbereiche auch Anregungen und Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern einfließen.
Danke für die Informationen und die Mühe.
Eine zermürbende Tippel-Tappel-Tour offenbart sich wieder.
Dabei stand damals ein großer Baum in der Nähe des Asia-Imbis bis die Arbeiten am alten Eingang der S-bahn begannen. Am Blumenladen musste ein weiterer Baum gefällt werden, der Wurzelbereich noch sichtbar. Wer ist hier für die Nachpflanzung verantwortlich (BVG, DB?)
Der Buswartebereich ist nicht schattig. Welche Möglichkeiten haben Sie noch, um bei der BVG etwas zu bewirken? Vielleicht den Vorstandsvorsitzenden Henrik Falk zu einem kleinen Bürgergepräch an der Haltestelle einladen? Schade, die Hitze ist für dieses Jahr vorbei.