„Chill-Hain“ für Schulbau Auerbacher Ring mit alten Bäumen
Ende September haben viele Anwohner auf einer Grünfläche Auerbacher Ring in Hellersdorf für den Erhalt von Bäumen demonstriert. Dort sollen etwa 60 Bäume für den Bau einer neuen Schule gefällt werden. Besonders unverständlich ist die Fällung von Bäumen für den geplanten „Chill-Hain“ auf dem Schulgelände. Dafür soll jahrzehntealter Baumbestand gerodet werden. Es ist absurd, dass alte Bäume gefällt werden müssen, um neue zu pflanzen. Stattdessen sind Sonnensegel als Schattenspender vorgesehen. Noch hat der Senat Zeit zur Vernunft zu kommen und seinen Fehler zu korrigieren.
Im Nachgang habe ich beim Senat mal nachgehakt (Drucksache 19/24038). Die Antwort ist eine Frechheit. Einerseits begrüßt der Senat das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern im Sinne der Nachhaltigkeit und Ökologie. Anderseits wird die Verantwortung für die Fällungen an das Generalunternehmen abgeschoben: “Die Umsetzung der entsprechenden Planung obliegt dem Generalunternehmen” und “Die Fällung ist für die Fällperiode 2025/2026 geplant”.
Das Problem: Die Initiative findet einfach keine Ansprechperson beim Senat. Es gibt keine verbindlichen Informationen. Und auf dem Vorschlag 28 Bäume von der Fällung zu verschonen, da sie sich in Bereichen befinden, die gar nicht direkt bebaut werden, gibt es keine Rückmeldung.
1. Wie bewertet der Senat das Engagement der Initiative für den Erhalt von Bäumen beim Schulbauvorhaben Auerbacher Ring?
Der Senat begrüßt das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern im Sinne der Nachhaltigkeit und Ökologie.
2. Wird der Senat den unterstützenden Beschluss der BVV Marzahn-Hellersdorf berücksichtigen, den derzeitigen
Vegetationsbestand größtenteils zu erhalten und so wenig wie möglich Baumbestand zu fällen?Dem Senat ist hierzu nur der Antrag mit der Drs.-Nr. 2675/IX bekannt. Dieser wurde am 25.09.2025 in der BVV abgelehnt. Unabhängig von dieser Ablehnung ist der Senat immer bestrebt, geschützte Gehölze soweit wie möglich zu erhalten und nur zu beseitigen, wenn die baulogistischen Notwendigkeiten und Planungsziele zum Bau des Schulneubaus es erfordern.
3. Wie viele Bäume, die einen Schutz nach Baumschutzverordnung hätten, sind auf dem entsprechenden Grundstück zu finden?
Auf dem Schulgrundstück Auerbacher Ring/Maxi-Wander-Straße befinden sich 46 nach Baumschutzverordnung (BaumSchVO) geschützte Gehölze.
4. Wie viele können nach aktuellen Planungen den Bau überstehen und den Kindern der neuen Schule im Sommer Schatten spenden?
Fünf geschützte Gehölze können durch die Planung erhalten werden. Gemäß den geltenden Vorgaben werden die erforderlichen Ersatzpflanzungen in Form von 43 Gehölzen neu angepflanzt. Darüber hinaus sind Sonnensegel als Schattenspender vorgesehen.
5. Welchen Austausch dazu gab es im Jahr 2025 bis zum Zeitpunkt der Anfrage zwischen Bezirksamt und Senatsverwaltung (insbesondere Stadtentwicklung oder Bildung)?
Der Schulstandort entspricht dem angemeldeten Bedarf der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBJF), den die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen als Baudienststelle in Amtshilfe für den Bezirk zu errichten hat. Im Jahr 2025 wurde die Planung des Standorts finalisiert, wobei die entsprechenden Anträge für Baumfällungen und Ersatzpflanzungen sowie Maßnahmen für den artenschutzrechtlichen Ausgleich in Abstimmung mit dem Bezirk eingereicht wurden.
6. Welche Gespräche gab es in dieser Sache mit der Baufirma, die den Bau umsetzt?
Die Umsetzung der entsprechenden Planung obliegt dem Generalunternehmen. Da es sich um ein ganzes Bauprogramm der Holzcompartmentschule handelt, wurden die Machbarkeit sowie die Baulogistik im Vorfeld in regelmäßigen und ausführlichen Gesprächen abgestimmt.
7. Wann ist mit der Baufeldfreimachung und ggf. der Fällung von Bäumen auf dem Gelände zu rechnen?
Die Fällung ist für die Fällperiode 2025/2026 geplant.
