Stefan Ziller

GRÜN für Marzahn, Biesdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Hellersdorf

Marzahn - Hellersdorf Mobilität Senat 

Für die Verkehrswende baut SenUVK den ÖPNV am östlichen Stadtrand weiter aus

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Marzahn-Hellersdorf und am östlichen Stadtrand steht immer wieder in der Kritik. Dabei sind die Verbesserungen sichtbar und weitere bereits in Planung. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit folgend einige aktuelle Erfolge sowie Vorhaben für die kommenden Jahre.

Der Nahverkehrsplan (NVP) für 2019-2023 wurde vom Berliner Senat am 26. Februar 2019 beschlossen. Ein Schwerpunkt des NVP besteht darin, (Mindest-)Anforderungen für das ÖPNV-Angebot in Berlin festzulegen. Dies bedeutet aber nicht nur eine Bewahrung des derzeitigen Angebotes, sondern auch den gezielten Ausbau der Angebote, um den Anteil der mit dem ÖPNV zurückgelegten Fahrten im Verhältnis zum MIV deutlich zu steigern. So enthält der NVP z.B. verbindliche Vorgaben und Standards zu: Erschließung (Haltestellendichte, Wege zur Haltestelle, Taktdichte, Betriebszeiten, Fahrtzeiten und Umsteigehäufigkeit), Qualität (Sicherheit, Pünktlichkeit, Umweltstandards, Barrierefreiheit) und Integration des Verkehrsangebots (Zusammenwirken von Schiene und Bus, mit dem Brandenburger Umland, mit dem Fahrradverkehr). Die verbindlichen Vorgaben und Standards gelten im übrigen für ganz Berlin und nicht nur für den S-Bahn-Ring.

Schon ab 16. Dezember 2019 sind Taktverdichtungen auf der S3 geplant. In der Hauptverkehrszeit wird es Verstärkerzüge zwischen Friedrichshagen – Ostbahnhof geben. Diese fahren als Expresszüge mit Halt in Köpenick, Karlshorst, Ostkreuz und Warschauer Straße.

Auch die Ausweitung des 10-Minuten-Netzes für den Bus kommt Marzahn-Hellersdorf zu Gute. So ist die Linie 197 (Falkenberg – Mehrower Allee – Betriebshof Marzahn – Kaulsdorf) eine der im Nahverkehrsplan benannten Linien. Geprüft wird dazu die Einführung neuer Metrobuslinien – bspw. einen möglichen M95 (Mahlsdorf – Hellersdorf – Gärten der Welt – Marzahn).

Auch neue Mobilitätsangebote stehen immer wieder auf der Tagesordnung. Die ersten Erfahrungen mit dem Berlkönig BC haben dabei nicht alle Hoffnungen erfüllt. Unter anderem für Mahlsdorf Süd/Waldesruh wird gerade an einem Rufbus-Konzept erarbeitet. Mahlsdorf Süd ist eines der Gebiete, in denen die Erschließungsstandards des NVP derzeit nicht erreicht werden. Die Erprobung erfolgt durch die BVG bestenfalls bereits ab dem 01.09.2020 für maximal vier Jahre.

Die Verkehrslösung Mahlsdorf für einen stabilen 10-Minuten-Takt steht beim TRAM-Ausbau ganz oben auf der Tagesordnung. Der Neu- und Ausbau der Straßenbahnstrecke in Mahlsdorf soll die Erreichbarkeiten städtischer Teilräume untereinander verbessern. Durch die aufgewertete Anbindung des Stadtteils Mahlsdorf an die anliegenden Verkehre am Regional- und S-Bahnhof Mahlsdorf erhält Mahlsdorf eine bessere verkehrliche Anknüpfung an innerstädtische Hauptzentren. Auf Grundlage der abgeschlossenen Trassenuntersuchung wird derzeit die Vorplanung erarbeitet. Im Rahmen der Vorplanung des Straßenbahnneu- bzw. -ausbaus in Mahlsdorf wurde u.a. ein dreidimensionaler Trassenverlauf der Straßenbahn im Bestand und als mögliche Entwürfe erarbeitet. Die Anmutung stellt einen Arbeitsstand in der Vorhabenplanung dar und bildet nicht die Realisierung ab. So ist bspw. die Lage der Radverkehrsanlage u.a. noch ein sich in Bearbeitung befindliches Thema. Einen Auszug aus der Simulation finden sie hier.

Auch werden die Untersuchungen für die Nahverkehrstangente (Schienen-TVO) zur Verbesserung des Schienenverkehrsangebots in der östlichen Stadt vorangetrieben. So werden im Rahmen von i2030 die Planungen mit dem Abschnitt Wartenberg – Karower Kreuz als S-Bahn begonnen. Die Möglichkeit einer Realisierung dieses Abschnitts noch vor 2030 wird im Rahmen eines Prüfauftrags untersucht. Ab 2020 soll für den Abschnitt Springpfuhl – Grünauer Kreuz der erforderliche Systementscheid zur Realisierbarkeit der Trasse als S-Bahn oder Regionalverkehrsstrecke angegangen werden. Die Trasse wird im Zusammenhang mit den Planungen zur Tangentialverbindung Ost (TVO) freigehalten und die Möglichkeit einer straßenseitigen Erschließung der vorgesehenen Bahnhöfe berücksichtigt.

Aber auch die Planungen für die Zukunft werden vorbereitet: Sobald die neuen S-Bahn-Fahrzeuge geliefert werden, wird die S5 zwischen Mahlsdorf und Warschauer Straße im 5-Minuten-Takt fahren. Die S75 wird in der Hauptverkehrszeit über den Ostbahnhof hinaus verlängert. Auch die S3 wird dann alle 10 Minuten über den Ostbahnhof hinaus verlängert. Das Problem: die neuen Züge werden zwischen 2026 und 2033 erwartet. Wenn es gelingt, die Baureihe 480 zu modernisieren (Ausrüstung mit ZBS), könnten die Verbesserungen mit diesen Fahrzeugen bereits ab 2023 realisiert werden. Das klingt spät? Finde ich auch! Hier fällt uns heute der jahrelange Stillstand beim ÖPNV-Ausbau auf die Füße. Von der Bestellung bis zur Auslieferung neuer S-Bahnen dauert es viele Jahre. Aus diesem Grund hat Regine Günther einen Schwerpunkt ihrer Arbeit darauf gelegt, jetzt die Weichen für die Zukunft zu stellen. Dies führt nicht zu kurzfristigen Verbesserungen, aber ist zentral für die Zukunft des Berliner ÖPNV.

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