Wuhlerenaturierung soll erst 2019 fortgesetzt werden
Wie der Senat in einer Antwort auf eine kleine Anfrage von Silke Gebel mitteilt, verzögert sich die Umsetzung der weiteren Maßnahmen zur Renaturierung der Wuhle bis mindestens 2019. Die geplanten Investitionskosten sollen entsprechend Kostenschätzung 19,0 Mio. € betragen. Damit bestätigen sich die Befürchtungen aus den Beratungen der Finanzplanung. Der erste Teil der Wuhlerenaturierung wurde bereits im Jahr 2008 abgeschlossen. Es ist traurig, dass die vollständige Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinien vom Senat dann wohl über 10 Jahre verschleppt wurde.
Sehr geehrter Herr Ziller,
es ist nicht nur traurig, dass die weitere Renaturierung erst 2019 umgesetzt werden soll, sondern ich finde dass was momentan hier für die Umsetztung völlig unsinniger Baumassnahmnen zur IGA (in diesem Fall der Wuhlesteg, der ja eigentlich eine Brücke ist u. meines Erachtens eines Planfeststellungsverfahrens bedarf) passiert, nahezu verbrecherisch. Inzwischen ist nämlich ein Teil der alten Wuhle verrohrt, Ufer beschädigt, Wasser wird abgepumpt u. dass obwohl z.Zt. sowieso schon langanhaltende Trockenheit den Gewässerstand deutlich sinken lässt. Man kann zusehen, wie hier der Ententeich u. die Feuchtgebiete trocken fallen. Für diese gravierenden Eingriffe in die Wuhle, sei angeblich kein Planfeststellungsverfahren u. keine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig, so die Auskunft der Gewässerwirtschaft des Senates. Im vorigen Jahr wurden die Ufer der Neuen Wuhle zwischen der Brücke Cecilienstraße und der Entenbrücke nahe Jelena-Santic-Friedenspark innerhalb von 3 Monaten 4x gemäht (entgegen der Mahdempfehlungen in Senatsbroschüren u. entgegen der artenschutzrechtlichen Empfehlungen der IGA-Kartierungen). Dabei wurde extrem kurz gemäht u. zwar beidseitig und bis ans Wasser heran. Die Ufer wurden dadurch beschädigt, Verunreinigungen in die Wuhle eingetragen und sämtlicher Großer Fussampfer, die Hauptfutterpflanze für die Raupen des Großen Feuerfalters (FFH Anhang lV) inklusive der darauf abgelegten Eier entfernt. Die Vegetation wurde offensichtlich dabei so verändert, dass jetzt die Wuhle mit allem möglichen Kraut regelrecht zu wuchert.
Alles, was ich Ihnen hier schreibe, ist mit Fotos belegbar.
Eine weitere große Gefahr droht durch Schadstoffeintrag u. a. in die Wuhle, die Kleingewässer u. möglicherweise das Grundwasser durch die großflächigen Rodungen und Bauarbeiten auf der Großdeponie Kienberg, den Bodenumbrüchen des ehemaligen Rieselfeldgeländes im Wuhletal, dem Jelena-Santic-Friedensparks. Obwohl innerhalb unseres Geländes an allen Ecken gleichzeitig gebaut wird, obwohl hier kein Bauland ist, ist Herr Schütze vom Umweltamt MaHe der Meinung, dass es sich nicht um kumulierende Massnahmen handelt und Umweltverträglichkeitsprüfungen somit nicht nötig wären.
Meine Meinung ist, dass hier unglaubliche Schäden an Umwelt, Natur, Gewässern, Tieren, Menschen und Stadtbezirk sowie Berlin angerichtet werden für eine Gartenschau. Der Senat sollte sich schämen, für wichtige Renaturierungen hat er kein Geld, jedoch für Umweltschäden wird es mit vollen Händen zum Fenster herausgeworfen!