Mahlsdorf: Neue Antworten nach Informationsveranstaltung zur Verkehrslösung
Am Dienstag fand in der Kiekemal Grundschule die Informationsveranstaltung der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz zum Verkehrskonzept Ortskern Mahlsdorf statt. Auch wenn sich die Senatsverwaltung dabei ungeschickt anstellte, konnten viele Fragen von Bürger*innen und auch viele meiner Fragen beantwortet werden. Noch offene Fragen sollen nun im Nachgang geklärt werden, um damit eine Grundlage zu schaffen, zu entscheiden wie es für Mahlsdorf voran gehen sollte. Dabei ist schon jetzt klar: egal wie am Ende entschieden wird, alle bisher diskutierten Varianten sind für Mahlsdorf besser als der Status Quo.
Die Veranstaltung begann nach Begrüßung mit dem großen Knall. Ein Mitarbeiter der Senatsverwaltung machte gleich im ersten Statement klar, dass alles bereits entschieden ist und die Veranstaltung dazu da ist, diese zu erklären. Die meisten Anwesenden hat dies schockiert. So darf Bürger*innenbeteiligung im 21. Jahrhundert nicht mehr aussehen. Die Mahlsdorfer*innen ließen sich dadurch aber nicht entmutigen und nutzten die Veranstaltung um ihre Fragen zu stellen. Im Gegensatz zum Start war die Senatsverwaltung inhaltlich vorbereitet und konnte in den vier Arbeitsgruppen (Situation S-Bahnhof Mahlsdorf, Variantenbetrachtung Planungsidee und Vorzugsvariante, Knoten-Bereiche B1/B5 sowie Offene und allgemeine Fragen zu Verkehrsthemen in Mahlsdorf) viele Fragen klären. Die Punkte, die offen geblieben sind, wurden sehr transparent mitgeschrieben und am Ende im Plenum vorgestellt. Ich hatte das Gefühl, dass es zum ersten Mal gelungen ist alle Fragen zu adressieren. Auch die Zusage, Antworten zeitnah nachzureichen, hat Mahlsdorf in den Sachfragen voran gebracht.
Gerne möchte ich einige inhaltliche Punkte beleuchten, die in meinen Augen in der Veranstaltung zumindest teilweise beantwortet wurden. Bereits im Vorfeld der Veranstaltung hat der Senat auf 8 Seiten Fragen beantwortet, die in früheren Veranstaltungen gestellt wurden.
- Die Senatsverwaltung hat mich überzeugt, dass die TRAM in den verschiedenen Varianten in Mittellage geführt werden sollte. Dies hat zwar zwei große Nachteile, da sowohl südlich der B1 also auch in der Hönower Straße die TRAM wie bisher den Autoverkehr kreuzen muss. Der Vorteil, den die Senatsverwaltung anführt, ist aber die Frage der Verkehrssicherheit. Bei einer Führung der TRAM an der westlichen Straßenseite der Hönower Straße gibt es zu viele Ausfahrten und Ausgänge. Die jeweiligen Reaktionszeiten für TRAM-Fahrer*innen, wenn mal ein Kind oder eine Radfahrer*in schnell auf die Straße läuft oder fährt, sind zu kurz und der Bremsweg einer TRAM deutlich länger als beim Auto. Der geplante Ausbau der TRAM sollte aber nicht unnötig mit zusätzlichen Gefahren verbunden sein.
- Teilweise geklärt werden konnte die Frage der Flächeninanspruchnahme der Planungsalternative im Bereich der Pestalozzistraße (Kreuzungen zur Hönower Straße sowie zur Straße an der Schule). Die folgende Karte der Senatsverwaltung zeigt, dass aufgrund des größeren Wendekreises der TRAM, drei Gebäude bedroht sind. Dies sind die Hönower Straße 57 (Höft Bestattungen) und die Hönower Straße 54 und 56 (Mahlsdorfer Apotheke sowie Wilke-Bestattungen). Auf meine Nachfrage, ob es einen Weg gibt, wenigstens die Gebäude in der Hönower Straße 54 und 56 zu erhalten, gab es auch nur gedämpfte Hoffnungen. Auch hier stellt die Frage der Verkehrssicherheit gerade aufgrund der folgenden Kreuzung mit querender TRAM eine große Hürde dar.
- In der Frage der Verkehrssicherheit vor der geplanten Oberschule wurde klar, dass der Senat hier noch nacharbeiten muss. Während in einer Arbeitsgruppe eine Anforderungsampel und Protektionen am Gehwegrand zum Radweg zugesagt wurden, erklärte der Vertreter der Senatsverwaltung in einer anderen Arbeitsgruppe, dass ein Fußgängerüberweg ausreichen müsste.
Offen geblieben ist die Frage der Leistungsfähigkeit der Kreuzung Hönower Straße / B1, wenn dort “nur” Autos und Fußverkehr verbleiben (und der Radverkehr und Tram durch die Straße an der Schule geführt werden). Dazu fehlt mir das Bekenntnis zum Fahrradparkhaus am S-Bahnhof Mahlsdorf, für einiger Kurzzeitparkplätze sowie einen zusätzlichen Eingang zum S-Bahnhof an der heutigen Tram-Wendeschleife.
Wie geht es nun weiter? Ich werde ich mich mit den Abgeordneten der Regierungsfraktionen von SPD und Linken zusammensetzen und entscheiden, welche weiteren Schritte wir von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz erwarten.