Was bringt uns der Berliner Nahverkehrsplan (2014 bis 2018)
Der Berliner Senat hat die Ziele für die weitere Entwicklung des Nahverkehrs mit dem Beschluss des Berliner Nahverkehrsplan für die Jahre 2014 bis 2018 vorgegeben (PDF). Dieser definiert gleichzeitig die Leitlinien der Angebotsqualität bei Bussen und Bahnen.
In der Debatte sollte zur Verbesserung des ÖPNV in Marzahn-Hellersdorf drei konkrete Verbesserungen eingefordert werden:
- die Weiterführung der Buslinie X54 von Hellersdorf über die Tram-Endhaltestelle Risaer Str. bis zum S-Bahnhof Mahlsdorf
- die Anbindung der RB24 an den S-Bahnhof Springpfuhl
- die Förderung von Bade-Naherholung ohne Auto: Um den Bedarf an einer Bademöglichkeit auch kurzfristig gerecht zu werden, eine Verbesserte ÖPNV-Anbindung der Großsiedlung an die Badeseen im Brandenburger Umland.
Langfristig erforderlich halte ich über die bisherigen Planungen hinaus:
- den Bau der Nahverkehrstangente, einer Verkehrsverbindung auf der Schiene, die von Oranienburg über das Karower Kreuz, Springpfuhl, Biesdorf Süd, Wuhlheide bis zum BER verlaufen könnte.
- den Lückenschluss der TRAM Mahlsdorf-Hellersdorf. Zu diesem Zweck soll die Linie 62 vom S-Bahnhof Mahlsdorf bspw. durch die Ridbacher Straße und die Nossener Straße zum U-Bahnhof Hellersdorf verlängert werden. Dies kann im Angesicht der örtlichen Möglichkeiten nur unter Verzicht auf ein eigenes Gleisbett erfolgen.
- die Verlängerung der S-Bahn über den Bahnhof Ahrensfelde hinaus bis nach Blumberg.
Welche Verbesserungen für unseren Bezirk sind in den Planungen des Senats enthalten? In der folgenden Übersicht finden sie wichtige Vorhaben
“Die Herstellung eines vollständig barrierefrei nutzbaren ÖPNV war bereits in den vorherigen Berliner Nahverkehrsplänen als Kernaufgabe enthalten. Der vorliegende NVP 2014-2018 setzt auf den nunmehr erreichten Stand auf und entwickelt die Zielvorgabe entsprechend der Vorgaben des PBefG mit Blick auf den Zeithorizont 2022 weiter. Dies betrifft sowohl Fahrzeuge und ortsfeste Infrastruktur als auch Information und Service.” (Quelle: Seite 12)
II.5.3.1 Prüfaufträge
Mit Blick auf sich ändernde Anforderungen des Marktes sind die Tarifstruktur und einzelne Tarifprodukte in der Laufzeit des NVP auf folgende Maßnahmen zu prüfen:
- Weiterentwicklung der Tarife im Stadt-Umland-Verkehr unter Berücksichtigung attraktiver Tarife im kleinräumigen Verkehr mit Überschreitung der Landesgrenze
(Quelle: Seite 71)
Im Bereich des Regional- und S-Bahn-Netzes sind bis 2018 folgende Maßnahmen vorgesehen:
- Der Bau des Regionalbahnhofs Mahlsdorf als zusätzlicher Halt der RB26 soll ebenfalls in der Laufzeit des NVP erfolgen. Dieses Vorhaben ist von anderen Maßnahmen (Begegnungsabschnitt Strausberg – Rehfelde, Entflechtung in Strausberg) abhängig. Es wird eine Inbetriebnahme zeitgleich mit der Verlängerung der RB26 nach Ostkreuz angestrebt.
(Quelle: Seite 75)
Im NVP-Zeitraum ist die Inbetriebnahme weiterer Infrastrukturvorhaben vorgesehen:
Regionalbahnhof Mahlsdorf (voraussichtlich 2017) (Quelle: Seite 96)
Für den Ausbau des Straßenbahnnetzes befinden sich folgende Maßnahmen aus dem StEP Verkehr in der planerischen Voruntersuchung:
- Ausbau der Straßenbahnlinie 62 in Mahlsdorf. Der Ausbau durch ein zweites Gleis soll eine Taktverdichtung (10-Minuten-Takt) ermöglichen. Vorgesehen ist begleitend die Verlegung der Endstelle näher an die S-Bahn-Station zur Verbesserung der Umsteigebeziehung zwischen Straßen-, S- und (zukünftig) Regionalbahn. Die planerische Voruntersuchung wurde erfolgreich abgeschlossen. Die Einleitung der Planfeststellung ruht wegen Vorbehalten des Bezirksamts Marzahn-Hellersdorf.
(Quelle: Seite 77)
Darüber hinaus ist eine weitere infrastrukturbedingte Angebotsmaßnahme im brandenburgischen Umland vorgesehen. Nach Bau des zweigleisigen Begegnungsabschnittes Strausberg-Hegermühle ± voraussichtlich im Jahr 2016 ± ist auf der Linie S 5 ein 20-Minuten-Takt zwischen Strausberg und Strausberg Nord geplant. Die Umsetzung dieser Maßnahme steht unter dem Vorbehalt einer abschließenden Entscheidung und Bestellung durch das Land Brandenburg.
(Quelle: Seite 99)
In der Laufzeit des Nahverkehrsplans soll das Angebot auf den östlichen Radialstrecken der Straßenbahn im Kundeninteresse weiterentwickelt werden. Ein Schwerpunkt soll eine verbesserte Anbindung des Alexanderplatzes aus den östlichen Stadtteilen sein, da die direkt zum Alexanderplatz führenden Linien am Fahrgastmarkt sehr erfolgreich sind und auch weiteres Marktpotenzial besitzen. Zur Stärkung der Anbindung des Alexanderplatzes sind folgende Maßnahmen vorgesehen:
- Linien M2, M4, M5, M6 und M8: Einsatz langer Flexity-Bahnen
- Linie M8, 18; Direktverbindung Fennpfuhl – Alexanderplatz: Zu prüfen ist, ob auch aus dem Bereich Fennpfuhl, Herzbergstraße und Allee der Kosmonauten eine Straßenbahn-Direktverbindung zum Alexanderplatz eingerichtet werden kann. Dazu wäre die Linie 18 ab dem Bahnhof Springpfuhl zum Alexanderplatz zu verlängern, zum Ausgleich könnte der Umfang der Verstärkerfahrten der Linie M8 reduziert werden.
(Quelle: Seite 104)
Im bündnisgrünen Wahlprogramm für Marzahn-Hellersdorf (2011) stand zu Verbesserungen im ÖPNV folgendes:
“ÖPNV-Netz verbessern […] Die Fahrtzeiten müssen auch am Wochenende morgens und abends ausgeweitet werden. Im Einzelnen setzen wir uns für eine Weiterführung der Buslinie X54 von Hellersdorf über die Tram-Endhaltestelle Risaer Str. bis zum S-Bahnhof Mahlsdorf ein. Abendliche Wartezeiten nach 22Uhr von bis zu 15 Minuten beim Umstieg von Bus in die Straßenbahn müssen vermieden werden. […] Die Angebote über die Landesgrenze hinweg sind bisher unzureichend und müssen ausgebaut werden.”
“Naherholung ohne Auto fördern: Um den Bedarf an einer Bademöglichkeit auch kurzfristig gerecht zu werden, fordern BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN eine Verbesserte ÖPNV-Anbindung der Großsiedlung an die Brandenburger Seen im Umland.”