Stefan Ziller

GRÜN für Marzahn, Biesdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Hellersdorf

Abgeordnetenhaus Berlin IT‑Sicherheit Netzpolitik & Digitalisierung Verwaltung 

Ein souveräner Arbeitsplatz oder Windows 11 für die Berliner Verwaltung

2025 läuft der Support für Windows 10 aus und Berliner Verwaltung und Behörden “müssen” vermeintlich auf Windows 11 umstellen. Die Alternative wäre ein Berlin-PC auf Open-Source Basis, wie dem digital souveräne Arbeitsplatz der Bundesverwaltung oder Phoenix von Dataport. Nach dem Open-Source Beschluss des Berliner Abgeordnetenhaus ist die Frage nahe liegend, welchen Weg Berlin gehen wird.

In einem Bericht legt der Senat nun offen, dass leider kein Open-Source Arbeitsplatz oder Open-Source Betriebssystem für die Berliner Verwaltung geplant ist (Bericht Vw 0108). Darin heißt es: “In den bisherigen Sitzungen des IKT-Lenkungsrates wurde die Thematik „Open-Source-Verwaltungs-Betriebssystem“ nicht behandelt. Ein solches System ist nicht geplant. Basierend auf den Richtlinien der Regierungspolitik wurden die Planungen für die Schaffung einer Open Source Strategie begonnen, die zu gegebener Zeit auch dem IKT-Lenkungsrat vorgestellt werden.” Somit droht ein Wechsel von Windows 10 auf 11.

Veranstaltungshinweis: Am Freitag dem 26.05.  von 12:00 bis 13:00 Uhr spreche ich mit Dr. Laura Dornheim (CDO von München) im Abgeordnetenhaus über den Digitalen Arbeitsplatz in der Verwaltung. Ihr seid herzlich zu der Diskussion eingeladen! Anmeldung bitte über die Website der Fraktion.


Windows 11 in der Verwaltung ist insbesondere im Hinblick auf den Datenschutz ein Problem, wie die Position der Datenschutzkonferenz zu Microsoft 365 vermuten lässt. Darüber hinaus ist aber auch das Funktionieren eine zentrale Aufgabe. Oberstes Ziel bei der Migration ist zu garantieren, dass die sogenannten Fachverfahren der Verwaltung auch auf Windows 11 funktionieren und verwendet werden können. Dafür wird das ITDZ im 4. Quartal 2023 eine Testumgebung zur Verfügung stellen, damit Fachverfahren getestet werden können. Wichtig wäre, dies auch im Hinblick auf den digital souveräne Arbeitsplatz der Bundesverwaltung zu tun.

1) Welche Maßnahme ergreift die IKT-Steuerung, um eine Übersicht zu haben welche Fachver- fahren bereit sind für eine Migration von Windows 10 auf Windows 11?

Die IKT-Steuerung (IKT-S) definiert in den IKT-Architekturvorgaben für das Land Berlin das Microsoft Betriebssystem Windows als Basis, da die überwiegende Mehrheit der im Land Berlin eingesetzten IT-Fachverfahren Windows als Client voraussetzt. Um die Sicherheit zu gewähr- leisten und die jeweils neueste Unterstützung zur Barrierefreiheit einsetzen zu können, wird bei Windows 10 die jeweils aktuelle Herbstversion im Semi-Annual Channel Support (halbjährlicher Kanal) der Enterprise Version vorgegeben. Die aktuelle Version Windows 10 Enterprise 22H2 wird von Microsoft bis zum 13.05.2025 supportet.

Zur Frage, welche IT-Fachverfahren (IT-FV) derzeit schon für eine Migration von Windows 10 auf Windows 11 bereit sind und welche Anpassungsbedarfe zu erwarten sind, wird das ITDZ Berlin eine Umfrage im Land Berlin bei den zuständigen IKT-Manager*innen und den bekann- ten IT-Fachverfahrensverantwortlichen durchführen.

  • Dazu bereitet das ITDZ Berlin aktuell die maßgeblichen Änderungen bei der Umstellung von Windows 10 auf Windows 11 als Unterstützung der Abfrage für die Behörden auf.
  • Als Ergebnis der Abfrage wird eine genaue Einschätzung möglich sein, welche IT-FV ohne größere Aufwände auf Windows 11 portiert werden können und bei welchen IT-FV mit Umstellungsaufwänden oder Kompatibilitätsproblemen zu rechnen ist.Es wird davon ausgegangen, dass es nur sehr wenige Kompatibilitätsprobleme geben wird, da alle Behörden bereits auf Windows 10 umgestellt haben.

2) Wie ist der aktuelle Planungsstand der Vorbereitung auf einen Wechsel von Windows 10?

Zielsetzung ist es, die Umstellung von Windows 10 auf Windows 11 in allen Berliner Behörden bis spätestens Anfang 2025 abzuschließen, da der Support seitens Microsoft im Mai 2025 aus- läuft. Das ITDZ Berlin wird die Behörden in dem Umstellungsprozess aktiv begleiten und hat dazu bereits mit den Vorbereitungen begonnen.

  • Aktuell analysiert das ITDZ Berlin die Veränderungen zwischen Windows 10 und Windows 11 und die sich daraus ergebenden Änderungen sowie Umstellungsherausfor- derungen für die Behörden. Das ITDZ Berlin wird dies mit den Ergebnissen der Abfrage zusammenführen, daraus Empfehlungen zum Einsatz von Windows 11 im Land Berlin ausarbeiten und den Behörden im 3. Quartal 2023 zur Verfügung stellen.
  • Zu den Umsetzungsempfehlungen wird das ITDZ Berlin zur Unterstützung der Fachver- fahrensverantwortlichen kompakte Admin-Dokumentationen sowie auch eine Checkliste zur Prüfung der BerlinPC Readiness Windows 11 erarbeiten.
  • Für die Kompatibilität der IT-Fachverfahrensverantwortung zur Windows-Umgebung sind die jeweiligen Fachverfahrensverantwortlichen zuständig. Das ITDZ Berlin wird im 4. Quartal des Jahres 2023 eine Testumgebung zum Test der IT-Fachverfahren in der ITIS- Umgebung sowie der BerlinPC Readiness bereitstellen, sodass die Behörden dort Tests der Fachverfahren durchführen können.
  • Für das IKT-Management und die IT-Stellen der Behörden werden Regeltermine ange- boten, um die Aufgabenstellungen für die Behörden zu konkretisieren und Vorgehens- weisen der Umstellung von Windows 10 auf Windows 11 abzustimmen.

3) Wie ist der Stand der Gespräche im IKT-Lenkungsrat in Sachen Open-Source-Verwaltungs- Betriebssystem?

In den bisherigen Sitzungen des IKT-Lenkungsrates wurde die Thematik „Open-Source-Verwal- tungs-Betriebssystem“ nicht behandelt. Ein solches System ist nicht geplant. Basierend auf den Richtlinien der Regierungspolitik wurden die Planungen für die Schaffung einer Open Source Strategie begonnen, die zu gegebener Zeit auch dem IKT-Lenkungsrat vorgestellt werden.

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