Stefan Ziller

GRÜN für Marzahn, Biesdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Hellersdorf

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Umsetzungsstand Low-Code-Plattform

Die Digitalisierung von Verwaltungsabläufen brauchen häufig keine aufwendige Programmierung. Low-Code-Plattformen erlauben es, Geschäftsprozesse zu automatisieren und Workflows zu definieren. Dazu gehören das Einreichen von Formularen, Genehmigungsprozesse oder das Routing von Informationen an verschiedene Stellen innerhalb der Verwaltung. Eine Low-Code-Plattform bietet eine einfache visuelle Entwicklungsumgebung, in der Anwendungen per Drag-and-Drop erstellt werden können. Sie stellen oft eine Reihe von Vorlagen und Templates zur Verfügung, die bereits vorkonfiguriert sind und bestimmte Funktionen abdecken. Damit können Anwendungen schneller entwickelt werden und es entsteht ein agiles und effizientes Vorgehen bei der Digitalisierung von Verwaltungsprozessen. Durch die einfache Bedienung und den Verzicht auf umfangreiche Programmierung können Mitarbeiter in der öffentlichen Verwaltung selbstständig digitale Lösungen entwickeln und diese anpassen.

Auch das Land Berlin arbeitet an der Einführung eines IKT-Basisdienstes für Low-Code-Plattformen (LCP), um die Standardisierung und Gestaltung von Prozessen zu vereinfachen und die Ablösung von Kleinstanwendungen zu unterstützen. Dazu hat sich Berlin an einer bundesweiten Ausschreibung beteiligt (Drucksache 19/16476). Ziel ist im ersten Quartal 2024 auf eine LCP zugreifen zu können. Als Proof-of-Concept soll dann die IT-Bestands- und Planungsübersicht auf einer LCP umgesetzt werden. Aktuell werden in Berlin Low-Code-Lösungen von der Firma Intrexx und Scopeland eingesetzt. Die von Hamburg entwickelte Low-Code-Platform MODUL F wird bisher nur beobachtet. Sie könnte ggfs. später direkt über den OZG-Marktplatz für EfA-Leistungen bezogen werden, sofern Bedarf für weitere LCP besteht. Der Abruf wird zunächst jedoch aus der bundesweiten Ausschreibung erfolgen.

1. Was ist der aktuelle Stand zur Einführung eines IKT-Basisdienst Low-Code-Plattform?

Das Land Berlin arbeitet an der Einführung eines IKT-Basisdienstes für Low-Code-Plattformen (LCP), um die Standardisierung und Gestaltung von Prozessen zu vereinfachen und die Ablösung von Kleinstanwendungen zu unterstützen. Der Senat von Berlin hat sich an einer bundesweiten Ausschreibung für LCP des ITZBund beteiligt. Dabei wurden zwei Lose für LCP ausgeschrieben: Entwicklungsorientierte LCP und vorgangsorientierte LCP. In jedem Los werden bis zu drei Rahmenvereinbarungspartner beauftragt. Ziel ist es, im ersten Quartal 2024 die LCP aus der jeweiligen Rahmenvereinbarung abrufen zu können. Als Proof-of-Concept (PoC) wird dabei die IT-Bestands- und Planungsübersicht in den Fokus genommen. Aktuell laufen bereits Vorbereitungen in Form von Benutzer-Umfragen sowie die Vorbereitung von Workshops zur Anforderungserhebung. Ziel ist es, bei dem Start des Rahmenvertrages direkt mit der Vergabe von Umsetzungsaufträgen beginnen zu können.

2. Welche Low-Code-Lösungen werden aktuell in der Berliner Verwaltung verwendet und wie lange laufen die Lizenzen dieser?

In der Berliner Verwaltung wird zum aktuellen Zeitpunkt vor allem Intrexx als Low-Code-Lösung, besonders auf Senatsebene, eingesetzt. Dabei handelt es sich grundsätzlich um eine Landeslizenz für eine unbegrenzte Anzahl an Usern in einem unbegrenzten Zeitraum. Für Intrexx wird des Weiteren ein 12-monatiges Subscription-Modell angewendet. Ferner plant die Senatsverwaltung für Finanzen die Low-Code-Lösung von Scopeland in der Berliner Verwaltung einzusetzen. Die Lizenzen dafür werden zum gegebenen Zeitpunkt beschafft. Es befinden sich des Weiteren die programmierten Individualsoftwares KiKa und Europa-DB in der Nutzung. Die Lizenzen dafür laufen unbefristet. Neben Intrexx als dauerhafte Low-Code-Lösung werden Low-Code-Plattformen auch vereinzelt zeitbegrenzt in Projekten angewendet. Hier wurden projektbezogen 200 Mietlizenzen für einen Zeitraum für 12 Monate abgeschlossen.

3. Hat der Senat eine Übersicht, wie viele und welche Kleinstverfahren bis zum Jahr 2025 durch eine Lösung auf Basis einer Low-Code-Plattform abgelöst werden könnten/sollen?

Der Senat führt eine Übersicht mit allen Kleinstanwendungen, die im Land Berlin eingesetzt und der IKT-Steuerung bei der Senatskanzlei gemeldet werden. Bei Abrufbereitschaft von LCP aus der Rahmenvereinbarung der Ausschreibung des ITZBund werden sukzessiv Kleinstanwendungen daraus identifiziert, die ggfs. durch eine Lösung auf Basis von LCP abgelöst werden können.

4. Wie bewertet Berlin die Low-Code-Plattform MODUL F, die seit Juli 2023 auf dem EfA-Marktplatz govdigital veröffentlicht ist?

MODUL F ist ein für Berlin interessantes Produkt, das in Zusammenarbeit mit dem IT- Dienstleister mgm auf Basis der Low-Code-Plattform A-12 aufgebaut ist. Es wird geprüft und beobachtet, wie sich MODUL F in Hamburg entwickelt und inwiefern der Einsatz von MODUL F im Land Berlin umsetzbar ist. Seit Einführung des MODUL F besteht ein enger Austausch zwischen dem Projekt und dem Land Berlin.

5. Welche Planungen gibt es, MODUL F in Berlin einzusetzen?

Im Rahmen der bundesweiten Ausschreibung des ITZBund werden, aufgeteilt in zwei Losen, bis zu sechs verschiede Anbieter für LCP im Land Berlin erwartet. Welche Firmen sich in dem Verhandlungsverfahren beteiligen, ist nicht bekannt. Der Hersteller von MODUL F, mgm mit der LCP A-12, wäre ein möglicher Anbieter für LCP im Land Berlin. Der Abruf von LCP wird zunächst jedoch aus der Ausschreibung erfolgen, wenn die Rahmenvereinbarungspartner feststehen. Die Einführung von weiteren LCP wird sukzessive geprüft. MODUL-F könnte ggfs. auch direkt über den OZG-Marktplatz für EfA-Leistungen bezogen werden, sofern Bedarf für weitere LCP besteht.

Das Titelbild wurde von KI generiert: A modern illustration showing the implementation of low-code platforms by the Berlin Senate. The background features iconic Berlin landmarks like the

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