Die Verkehrslösung Mahlsdorf: Zukunft oder Stillstand?
Für Mahlsdorf und Kaulsdorf stehen im neuen Jahr wichtige Entscheidungen an. Eine davon: Wird die Arbeit am 10-Minuten-Takt für die Straßenbahn bis zum S Mahlsdorf fortgesetzt? Oder soll die jahrelange Vorarbeit in den Papierkorb und der Ausbau der Straßenbahn auf Jahre verzögert werden?
Die BVG geht dem Vernehmen nach für die beiden einander bedingenden Vorhaben (Straßenbahn und Straße) bei der von der CDU angedrohten Umplanung von einer Verzögerung von circa sechs Jahren aus. Das Problem oder „verkehrliche Defizit“ im Ortskern Mahlsdorf würde also für mindestens sechs zusätzliche Jahre nicht gelöst.
Bündnis 90/Die Grünen setzen sich dafür ein, die weit fortgeschrittenen Planungen zügig umzusetzen. Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um den Ausbau der Straßenbahn in Mahlsdorf voranzubringen. Nur so wird Politik den Menschen in Mahlsdorf gerecht.
Drei zentrale Gründe:
1) Es gab in den vergangenen Jahren eine umfassende Bürger*innenbeteiligung und verschiedene Informationsveranstaltungen. Am 23. April 2018 wurde ausführlich über den aktuellen Stand der Planung informiert. Am 11. September 2018 gab es in einer Folgeveranstaltung eine Materialienausstellung und in mehreren Themenräumen informierten sich interessierte Bürgerinnen und konnten allgemeine Fragen, wie auch individuelle Anliegen in direktem Austausch mit Mitarbeitenden der Verwaltung besprechen. Auch Inhalte aus der Veranstaltung vom 23. April 2018 wurden aufgegriffen und anhand zahlreicher Pläne vertieft.
In der Informationsveranstaltung am 21. August 2019 wurden die aktualisierten Bearbeitungsstände präsentiert. Danach gaben erneut vier Themenräume mit unterschiedlichen Schwerpunkten die Möglichkeit den Dialog mit Fachleuten der Senatsverwaltung sowie der BVG zu suchen. Die Hinweise bzw. Fragen sind in die abschließende Bearbeitung der Vorplanung eingeflossen. Zudem stehen alle Präsentationen und Dokumente online bereit.
Im Zuge der Bürger*innenbeteiligung wurden viele Möglichkeiten zusätzlich nochmal geprüft und jeweils die Ergebnisse vorgestellt. Nicht jede Prüfung erbrachte auch das gewünschte Ergebnis. Aber alles wurde berücksichtigt und dann entschieden.
2) Ein neues Verfahren, in dem die Straßenbahn in die Straße an der Schule und der Autoverkehr in die Hönower Straße gelegt wird (wie es die CDU vorschlägt), erfordert eine vollständig neue Planung. Dafür müsste die Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung komplett überarbeitet werden. Die BVG rechnet mit einer Verzögerung von 6 Jahren. Die Umsetzung ist damit erst weit nach 2030 realistisch.
In der Berliner Zeitung wird die BVG sogar mit der Möglichkeit zitiert, dass die Änderungen das gesamte Projekt infrage stellen. Denn nicht nur die Machbarkeitsuntersuchung, sondern auch die Prüfung der Wirtschaftlichkeit müsste wiederholt werden. Weil die Strecke länger würde und die Betriebskosten höher ausfielen, stünde ein schlechtes Ergebnis zu befürchten. „Ein positiver Ausgang der Nutzen-Kosten-Untersuchung ist gefährdet. Für Mahlsdorf und den ÖPNV wäre das ein harter Rückschlag“.
Auf der anderen Seite kann die Planfeststellung bei einer Fortsetzung der Planungen im Frühjahr losgehen. Dann könnte der Bau 2026 beginnen, so das Unternehmen. Die Inbetriebnahme ist für 2028 vorgesehen.
3) Die Variante die gerade geplant wird, hat mehr Vorteile als die Variante der CDU.
Im Zuge der Bürgerinnenbeteiligung wurde die Variante der CDU – in der die Straßenbahn durch die Straße an der Schule führt und der Autoverkehr in der Hönower Straße verbleibt – nochmal intensiv geprüft. Das Ergebnis gefällt nicht.
Zum Beispiel ist die Kreuzung Hönower Straße / Alt-Mahlsdorf aufgrund der Bebauung zu klein für Abbiegerspuren. Damit bliebe das Nadelöhr auch nach Neubau erhalten. Der CDU-Vorschlag ist also schlecht für den Autoverkehr und würde weiter zu Staus an dieser Kreuzung führen.
Dazu kommt, dass die geänderte Streckenführung wegen ihrer Länge eine zusätzliche Straßenbahn für 3,5 Millionen Euro sowie drei weitere Fahrpersonalstellen erfordern würde – also höhere Betriebskosten. Und teurer wird das ganze Vorhaben auch.
Teilen sie unsere Bewertung? Welche Bedeutung hat der Ausbau der Straßenbahn alle 10-Minuten zum S Mahlsdorf für Sie? Schreiben Sie mir.
Sie wollen mehr Informationen und Hintergründe zur aktuellen Debatte? Ich habe einige Aspekte im Folgenden mal zusammengetragen.
1) Ziele der Verkehrslösung Mahlsdorf
Die Verkehrssituation rund um den Ortskern Mahlsdorf steht schon lange auf der politischen Agenda. Der Ortskern von Mahlsdorf ist durch das hohe Verkehrsaufkommen schon länger überlastet. Der enge und zu wenig vorhandene Straßenraum führt immer wieder zu verkehrsgefährdenden Konflikten. Die teils eingleisige Anlage der Straßenbahn verstärkt diesen Effekt. Auch die Gehwegbreiten mit zum Teil nur 1,30 m entsprechen seit langem nicht den aktuellen Anforderungen und führen zur verminderten Verkehrssicherheit für FußgängerInnen und Radfahrende. Dies wird verstärkt durch den Zuzug in viele neue Häuser in Mahlsdorf.
Bündnis 90/Die Grünen setzen sich daher für eine Verbesserung der ÖPNV-Anbindung in Mahlsdorf ein. Unser Ziel ist, dass mehr Menschen ohne Auto mobil sein können und damit die verbleibenden Autos weniger im Stau stehen. Um dies zu erreichen ist vor allem die Ausweitung des Taktes der Straßenbahn zwischen dem S-Bahnhof Köpenick und dem S-Bahnhof Mahlsdorf sinnvoll. Viele Untersuchungen zeigen, dass ein 10-Minuten-Takt deutlich attraktiver ist und mehr Menschen für ihre Wege die Straßenbahn nutzen würden. Ein wichtiges Ziel ist also der 10-Minuten-Takt der Straßenbahn.
Damit die Straßenbahn alle 10 Minuten fahren kann, braucht es mehr Platz. Die Hönower Straße ist dafür zu klein. Die Verkehrslösung Mahlsdorf umfasst dabei den Bereich zwischen Rahnsdorfer Straße und dem S-Bahnhof Mahlsdorf. Ein weiteres Ziel ist der einfachere Umstieg von der Straßenbahn zur S-Bahn bzw. den seit einigen Jahren in Mahlsdorf haltenden Regionalbahnen. Weiterhin sollen die Straßenzüge Hönower Straße und Hultschiner Damm an die heute geltenden Anforderungen an Sicherheit und Barrierefreiheit angepasst werden. Gleichzeitig können die Straßenräume im Bereich des alten Ortskerns von Mahlsdorf dadurch städtebaulich aufgewertet werden. Eine „Lösung“ soll dabei sowohl für den Autoverkehr, den Fuß- sowie Radverkehr und die Straßenbahn gefunden werden.
2) Was ist bisher geschehen: Akteursrunde
Im Zuge der sich über Jahre hinziehenden Diskussion über eine „Verkehrslösung Mahlsdorf“ formierte sich über die Zeit eine ehrenamtliche Akteursrunde (bestehend aus Gewerbetreibenden, UnternehmerInnen und AnwohnerInnen), um ihre Interessen besser zu vertreten und diese in die Planungen einzubringen. Bei der Suche nach geeigneten Lösungen wurden viele konstruktive Vorschläge für eine gesamte Umgestaltung und Wiederbelegung des „alten Ortskern in Mahlsdorf“ erarbeitet und diskutiert. Die Akteursgruppe erarbeitete dazu zwischen 2011 und 2015 ein Leitbild, unter anderem auf der Grundlage umfassender Bevölkerungs- und Betroffenenbefragungen. Das Leitbild wurde im Anschluss an das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf übergeben.
Es wurden vielfältige Ideen zur Umgestaltung des alten Ortskerns Mahlsdorf genannt:
- Es ist eine öffentliche Toilette im Bahnhofsbereich einzurichten.
- Anordnung der Gebäude insbesondere unter Beachtung der Sichtachsenfreiheit der Alten Pfarrkirche Mahlsdorf
- Schaffung eines urbanen Bereiches, der öffentlich genutzt werden kann
- Einbindung und Sanierung der denkmalgeschützten Gebäude sowie Unterbringung einer gastronomischen Einrichtung in der „Alten Scheune“
- Gestaltung der Plätze und Wege im Umfeld des „Alten Gutshauses“
- farbliche Gestaltung der Gebäude und bauliche Einrichtungen (Vermeidung von großen Glasfronten)
Insbesondere gab es eine Arbeitsgruppe Verkehrskonzept Mahlsdorf. In dieser Arbeitsgruppe wurden verkehrliche Vorschläge für Veränderungen im alten Ortskern in Mahlsdorf diskutiert. Einige der erarbeiteten Ansätze der Arbeitsgruppe Verkehrskonzept prägen seit Jahren die Diskussion. So wurde nachdrücklich eine Verkehrsberuhigung gefordert und bspw. eine 30-km/h-Zone auf dem gesamten Hultschiner Damm vorgeschlagen. Ein wesentlicher Vorschlag war eine Verkehrsentlastung von Hönower Straße/Hultschiner Damm durch die
Durchbindung der Landsberger Straße über/unter der Ostbahn nach Mahlsdorf-Nord bei gleichzeitiger Aufgabe des Bahnüberganges Lemkestraße. Damit verbunden war die Forderung auf den Bau der Umgehungsstraße Hultschiner Damm-Pestalozzistraße über die B 1 zu verzichten. Dieser Vorschlag hat sich in der weiteren Debatte aber nicht durchgesetzt.
Ausgehend von den Ergebnissen der Akteursrunde fordern viele Mahlsdorfer aber seit Langem ein umfassendes Mobilitätskonzept für Mahlsdorf zu entwickeln. Bündnis 90/ Die Grünen haben dazu im Jahr 2021 einen Antrag „Ein Verkehrskonzept für Mahlsdorf“ in die Bezirksverordnetenversammlung eingebracht. Das Ziel ist noch heute aktuell.
3) Aktuelle Planungen: Verkehrslösung Mahlsdorf
Im Rahmen von Machbarkeitsstudien wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Optionen einer neuen Verkehrslösung für den Ortskern Mahlsdorf untersucht. Ergebnis der Machbarkeitsuntersuchung war, dass in allen Untersuchungen der zweigleisige Ausbau der Straßenbahn unter Nutzung der Verkehrsräume des Hultschiner Damms sowie der Hönower Straße bis zum Bahnhof Mahlsdorf als beste Variante ermittelt werden konnte. Zur Begründung wurde eine höhere Streckenqualität, eine geradlinigere Führung sowie eine gute Erschließung für das städtebauliche Entwicklungspotential gesehen. Weiterhin werden sich durch die Umsetzung dieser Variante Vorteile für den Rad- und Fußgängerverkehr ergeben. Unter anderem können, durch den zweigleisigen Ausbau alle Haltestellen barrierefrei gestaltet werden. Ebenso entstehen Vorteile für den verbleibenden KFZ-Verkehr durch ausreichend breite Fahrspuren und leistungsfähige Kreuzungen an der B1/5.
Dieses gewählte Verkehrskonzept Mahlsdorf umfasst zwei voneinander unabhängige Planungen:
- die Herstellung einer zweigleisigen Straßenbahnverbindung vom Bahnhof Mahlsdorf bis zur Rahnsdorfer Straße (zuständig ist die BVG)
- sowie in diesem Zuge die Umleitung des Autoverkehrs durch den Neubau einer Straßenverbindung zwischen Hönower Straße/Pestalozzistraße über die Straße an der Schule (zuständig ist die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher und Klimaschutz)
Was spricht für diese Variante?
Sie ist aktuell in Arbeit und steht mit den Planfeststellungen vor einem zentralen Meilenstein. Die Variante die gerade geplant wird, ist die am wenigsten schlechte Variante. Die benannte Vorzugsvariante ist seit Jahren in allen Bebauungsplänen enthalten. Dafür benötigte Flächen sind dadurch gesichert. Demnach werden weniger Grundstücke in Anspruch genommen, als bei den im Raum stehenden Alternativen. Sicher nicht entscheidend, aber trotzdem richtig: Die Variante hat keine Konflikte mit dem seitens der Berliner Wasserbetriebe (BWB) geplanten Retentionsbodenfilter für das Niederschlagswasser auf der Höhe Hultschiner Damm/Höhe Elsenstraße.
3a) Neubau einer Straßenverbindung zwischen Hönower Straße/Pestalozzistraße über die Straße an der Schule
Die Unterlagen für die Planfeststellung zum Vorhaben „Neue Straßenverbindung Straße An der Schule“ von Hönower Straße / Pestalozzistraße bis zum Hultschiner Damm / Höhe Gutspark Mahlsdorf im Bezirk Marzahn-Hellersdorf lagen zwischen 29.08.2023 – 28.09.2023 zur Beteiligung aus. Aktuell werden Einwände und Feedback geprüft und wo nötig die Planungen ergänzt. Bei der Umsetzung des Vorhabens sind eine Vielzahl an weiteren Maßnahmen zu berücksichtigen:
- den Umbau und teilweise Rückbau vorhandener Straßenflächen im unmittelbaren Bereich des Straßenneubauvorhabens
- den Umbau beziehungsweise die Anpassung von vorhandenen Straßeneinmündungen
- teilweise den Abbruch und Umverlegung vorhandener Entwässerungsanlagen, Kabel und Leitungen sowie den Neubau der Straßenbeleuchtung,
- den Umbau beziehungsweise Neubau vorhandener Park-, Baumstreifen, Geh- und Radwege sowie der Gehwegüberfahrten/ Grundstückszufahrten sowie den Bau von Überquerungshilfen in Form von Mittelinseln und Lichtsignalanlagen (Ampeln)
- den Bau einer Lärmschutzwand im Bereich des Wohngebietes „Theodorstraße“ sowie die Berücksichtigung von passiven Lärmschutzmaßnahmen
Besonders hohe Anforderungen der Verkehrssicherheit sollen laut der vorgelegten Verkehrslösung im Bereich der Schule (ISS Mahlsdorf) realisiert werden. Die Planungen sehen vor, hier die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h zu reduzieren. Der Gehweg vor der Schule soll auf 4m verbreitert werden. Zudem sind zwei Querungsstellen vorgesehen, eine lichtsignalgeregelte Fahrbahnquerung (Fußgängerampel) in Verlängerung des Wilhelmsmühlenweg (Gründurchwegung) sowie eine Mittelinsel im Bereich der Anbindung der zukünftigen Planstraße.
3b) Straßenbahn bis Mahlsdorf und Verlängerung
Das Planfeststellungsverfahren für den Straßenbahnausbau hat sich zuletzt ein wenig verzögert. Den politischen Willen vorausgesetzt, könnte es aber im Frühjahr 2024 eröffnet werden. Die Streckenführung soll entlang der Bestandsstrecke durch Hönower Straße und Hultschiner Damm erfolgen. Ziel sei am Bahnhof Mahlsdorf kurze Umsteigewege zwischen der Straßenbahn und den Regional- und S-Bahn-Linien sowie den Bussen anzubieten, so der Senat. Insgesamt werde die Strecke von der neuen Endhaltestelle am S-Bahnhof Mahlsdorf bis zur Haltestelle an der Rahnsdorfer Straße ca. 1,7 km lang. Sie könne durchgehend zweigleisig trassiert und alle Haltestellen barrierefrei gestaltet werden. Für diese Variante der Streckenführung sprechen laut der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt demnach
- die Streckenqualität der Straßenbahninfrastruktur,
- die Erreichbarkeit der Haltestellen und ihre Einzugsbereiche,
- Vorteile für den Rad- und Fußgängerverkehr
- und Verbesserungen für den verbleibenden Kfz-Verkehr infolge des Wegfalls von Behinderungen durch ausreichend breite (aber mit der Straßenbahn gemeinsam genutzte) Fahrspuren.
4) Zusatzeffekt: sichere Radwege in Mahlsdorf
Von Bedeutung ist für Mahlsdorf auch ein Ausbau sicherer Fahrradwege. Gerade um und am S-Bahnhof Mahlsdorf sowie auf dem Hultschiner Damm und in den Nachbarstraßen ist der Zustand heute verbesserungswürdig. Ziel muss sein, dass Radfahrende und ganz besonders Kinder sicher durch den Verkehr kommen. In diesem Zuge bedarf es eines durchgehenden Radstreifens auf der ganzen Länge des Hultschiner Damm. Die Umsetzung der Verkehrslösung verbessert die Situation für den Radverkehr zwischen S Mahlsdorf und Rahnsdorfer Straße deutlich. Nach den vorliegenden Plänen würde der Radverkehr auf eine Breite von 2,30 m verbreitert sowie mit gesonderten Trennstreifen vom Individualverkehr getrennt werden (hier im Regelschnitt zu sehen). Eine erhebliche Verbesserung der Verkehrssicherheit für Radfahrer*innen. Auch gut: in den Kreuzungsbereichen wird der Radverkehr neben der Fahrbahn geführt, sodass Radfahrende frühzeitig wahrgenommen werden können.
Für alle die bis hier gelesen haben noch kurz weitere Aspekte der Mobilität rund um den S Mahlsdorf. Sie haben aber nur am Rande mit der “Verkehrslösung” zu tun.
5) Ein Fahrradparkhaus für Mahlsdorf
Im Zuge des Regionalhalts, einer verbesserten S-Bahn und zukünftigen Straßenbahn-Anbindung wird die Nutzung des Fahrrades zunehmen. Bisher fehlt es jedoch an geeigneten und sicheren Fahrradwegen und entsprechenden Fahrradstellplätzen. Hierzu planen Senat und Bezirk ein Fahrradparkhaus. Ein Teil der neuen Stellplätze soll offenbar im Umfeld des Zugangs zum Regionalbahnsteig entstehen, hinter der Bebauung Hönower Straße 79. Darüber hinaus sollen weitere Stellplätze auf der gegenüberliegenden Seite der Hönower Straße nahe des Rohrgrabens entstehen. Die laufende Prüfung des Vorhabens durch die infraVelo hat leider auch ergeben, dass die alternative Fläche an der Straßenbahnwendescheife kurzfristig nicht realisierbar ist. Erst mit Bau eines neuen Süd-Westzugangs zu den Bahnsteigen, wird diese Variante sinnvoll. Auch die geprüfte Fläche des heutigen P+R-Parkplatzes ist für den Bedarf ungeeignet (da zu klein). Für das Fahrradparkhaus Mahlsdorf wird daher eine Kombination aus gesicherten und freien Abstellanlagen geplant. Um eine gute Bedarfsdeckung zu erzielen, sollen dem Vernehmen nach Doppelstockparker zum Einsatz kommen.
Seit Ende 2017 ist Mahlsdorf an den internationalen Regionalbahn-Verkehr angeschlossen. Doch wirklich gut klappt die Versorgung mit dem RB26 nicht. Dabei hat die Ostbahn mit ihrer Teilstrecke zwischen Ostkreuz und dem neuen Regionalhalt in Mahlsdorf nicht nur eine regionale, sondern auch eine überregionale Bedeutung. Der Streckenabschnitt auf deutscher Seite zwischen Berlin und Küstrin-Kietz ist eine größtenteils eingleisige, nicht-elektrifizierte Trasse und das ist angesichts der dargestellten Potenziale ärgerlich. Ich will die Probleme hier nicht vertiefen. Es ist aber unverständlich, dass die Ostbahn nicht Bestandteil der i2030-Liste ist. Der Ausbau in Richtung Polen wird so stiefmütterlich behandelt. Für Mahlsdorf zeigt der Regionalhalt aber die Bedeutung des Bahnhofs als Mobilitätsknotenpunkt.
wurden wirklich die Interessen der Mahlsdorfer berücksichtigt? Oder wurde hier nicht durch den Rot-Grünen Senat Fakten geschaffen und Geld ausgeben. Und nun auf diese geschaffen Fakten gebaut.
Die Straße an der Schule ist viel zu schmal für den PKW Verkehr. Die Sicherheit der Kinder wird hier überhaupt nicht berücksichtigt.Und durch die Straßenbahn in der Hönowerstr. ist nur eine öde Schneise vorhanden. Es besteht kein Leben in der Straße und kann sich auch nicht entwickeln.
Anders wäre die seit 10Jahren vorgeschlagene Variante der CDU. Die Kosten und Zeit für die bisherige Planung hätte man sich sparen können. Aber es wurde am Bürgerwillen vorbei geplant. Am Ende kann die BVG 2 Spurig durch die Hönowerstr rattern und Mahlsdorf bleibt an der Stelle eine Durchgangsstraße. Gleiches hat die BVG in Adlershof auch durchgesetzt.
Es ist doch alles hinlänglich geprüft, mich überzeugen die Argumente! Die aktuelle Situation ist nicht hinnehmbar (beide Varianten sind viel besser als so, wie es ist!) und eine weitere Verzögerung, mit Mehrkosten und den oben skizzierten anderen Nachteilen wäre sehr ärgerlich. Wenn die Breite der Straße “An der Schule” von Fachleuten überprüft wurde und dafür Flächen freigehalten wurden, sollte man das erstmal so als Fakt hinnehmen anstatt immer zu sagen “die Straße ist zu schmal”. Die Auto-Straßen in der Hönower könnte man auch als “öde Schneise” bezeichnen.
Es ist klar, dass diejenigen, die gegen etwas sind immer lauter zu hören sind als diejenigen, die für etwas sind. Wenn man gegen die aktuell geplante Variante ist, sollte man deshalb nicht immer gleich von “die Mahlsdorfer” und “die Anwohner” reden, nur weil man selbst etwas anderes favorisieren würde. Ich nutze die Straße, die Straßenbahn, den Bahnhof auch und kenne auch einige andere, die die jetzt geplante Variante gut finden. Nur gehen die nicht extra zu einem Beteiligungsformat um zu sagen “find ick jut!”. Hört doch bitte auf so zu tun als würdet ihr die Meinung aller vertreten!