Stefan Ziller

GRÜN für Marzahn, Biesdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Hellersdorf

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Wie fördert Berlin die digitale Basiskompetenz?

Mit der Kompetenzagenda hat die Europäische Union einen Fünfjahres-Plan vorgelegt, die Kompetenz von Personen und Unternehmen zu fördern. Bestandteil davon ist die digitale Basiskompetenz. Zu der Basiskompetenz gehört es, Textprogramme zu benutzen, ein starkes Passwort zu verwenden oder Informationen online zu finden. Details zu der Basiskompetenz hat die Initiative D21 im Digital-Index 2023/2024 veröffentlicht. Bis 2025 sollen 70 Prozent der Erwachsenen über digitale Basiskompetenzen verfügen. Deutschland steht gerade bei knapp 50 Prozent. Und wie steht es in Berlin um die Förderung der digitalen Basiskompetenz?

Der Senat bezeichnet das Ziel “bis 2025 70 % der Erwachsenen zumindest über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen sollen.” als ambitioniert, aber positiv, genauso wie den Digitale Kompass 2030. Und was macht der Senat, um die digitale Kompetenz zu fördern? Die Antwort des Senats auf meine Anfrage zeigt vielfältige Förderungen für Verwaltung, Wirtschaft und Berliner*innen (Drucksache 19/18762).

Im Digital-Index 2023/2024 der Initiative D21 wird die Basiskompetenz und deren Bestanteile erhoben.

Insgesamt hat Berlin ein Bündel von Maßnahmen, Projekten und Initiativen, die digitale Basiskompetenzen befördern. Allerdings scheint es, abgesehen von der Digitalstrategie Gemeinsam Digital: Berlin, keine Strategie zu geben, die alle Maßnahmen steuert. Eine Auswahl an genannten Maßnahmen:

Die Verwaltungsakademie Berlin (VAk) stellt seit 2023 den Digital Competence Check (DCC) der Verwaltung und Öffentlichkeit, einen Test zur Selbsteinschätzung zu verschiedenen Stufen der Digitalisierung zur Verfügung. Im Jahr 2023 wurden 1.438 DCC-Tests ausgefüllt, darunter 887 Selbsteinschätzungstests und 551 Wissenstests. Der Test kann einfach online ausgefüllt werden und benötigt kein Login. Daneben bietet die VAk verschiedene Kurse an, zum Beispiel zum Datenschutz, digitaler Barrierefreiheit oder Open Data.

Zusätzlich findet sich die Vermittlung von digitalen Basiskompetenzen auch in verschiedenen Lehrplänen Berlins, so wurde 2023 eine Handreichung für Berliner Schulen zum Umgang mit ChatGPT und anderen generativer Software veröffentlicht. Alle Berliner Bibliotheken haben zusätzlich zu den digitalen Medienangeboten auch Angebote, welche die digitale Kompetenz fördern. Zusätzlich arbeiten die Bibliotheken mit verschiedenen Vereinen, Verbänden und freien Trägern zusammen. Beispiele für Angebote der Bibliotheken sind:

  • Planspiel Bezirkspolitik: ein digitales Planspiel, das parallel digitale und politische Bildung betreibt
  • Online-Kurse „Fit im Internet für Erwachsene“ und „Medienkompetenz für die Sekundarstufe“ über www.voebb.de/digitale-angebote
  • Programme wie „Kids Against Fake“, ein Online-Spiel zur digitalen Informationskompetenz
  • Zusammen mit der Vodafone-Stiftung: „Coding for tomorrow“, ein Programm aus Workshopvorlagen, das frei nachgenutzt werden kann (https://coding-for- tomorrow.de/bibliotheken-projektideen/)
  • seit 2022: jährliche Auftaktveranstaltung und Veranstaltungen im Rahmen der Code Week Berlin

Berlin hat ein breites Spektrum an Angeboten. Für die Zukunft sollte dies durch eine strategische Steuerung ergänzt werden. Denn digitale Basiskompetenzen sind sind Grundlage für Teilhabe in der Zukunft.

1. Wie bewertet der Senat die Ziele der europäischen Kompetenzagenda, insbesondere die Ziele der digitalen Basiskompetenz?

Die Ziele der Europäischen Kompetenzagenda, dass bis zum Jahr 2025 50 % der Erwachsenen (16 bis 74 Jahre) sowie 30 % der gering qualifizierten Erwachsenen jährlich an Bildungsmaßnahmen teilnehmen sowie die Steigerung des Anteils erwerbsloser Personen, die eine Lernerfahrung jüngeren Datums gemacht haben auf 20 %, werden vom Senat geteilt. Da die derzeitig auf dem Arbeitsmarkt stattfindenden Transformationsprozesse insbesondere digitale Kompetenzen erfordern, gilt dies ebenso für die Zielstellung, dass bis 2025 70 % der Erwachsenen zumindest über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen sollen. Dieses Ziel wird als ambitioniert, aber positiv bewertet. Derzeit ist dieser Stand sowohl in Europa (2023: 55,56 %) als auch in Deutschland (2023: 52,22 %) noch nicht erreicht. Die EU-Kommission hat zudem im „Digitalen Kompass 2030“ das Ziel ausgegeben, bis 2030 eine digital befähigte Bevölkerung und digital hoch qualifizierte Fachkräfte mit einem ausgewogenen Geschlechterverhältnis zu erreichen, bei dem a) mindestens 80 % aller Personen im Alter von 16 bis 74 Jahren über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen und b) in der Union mindestens 20 Mio. Fachkräfte im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) beschäftigt sind, wobei der Zugang von Frauen zu diesem Bereich gefördert und die Zahl der IKT-Absolventen erhöht wird. Diese Ziele werden ebenfalls positiv bewertet.

2. Macht sich der Senat diese Ziele für Berlin zu eigen?

Die Europäische Kompetenzagenda bezieht sich auf den ersten Grundsatz der Europäischen Säule sozialer Rechte (Zugang zu allgemeiner und beruflicher Bildung und lebenslangem Lernen für alle Menschen in der EU), zu deren Umsetzung der Senat sich in den Richtlinien der Regierungspolitik 2023-2026 bekannt hat. Die Zielrichtung der Europäischen Kompetenzagenda steht im Einklang mit den Zielen der Berliner Arbeitsmarktpolitik.

3. Welche Maßnahmen sind geplant oder werden aktuell umgesetzt, um die Ziele der europäischen Kompetenzagenda, insbesondere die Ziele der digitalen Basiskompetenz, bis 2025 zu erreichen?

Eine Steigerung der Weiterbildungsbeteiligung wird über vielfältige Beratungs- und Qualifizierungsangebote von Weiterbildungsverbünden, Kompetenz- und Zukunftszentren, Kammern, der Agentur für Arbeit und weiteren Akteuren in Berlin angestrebt. Insbesondere zielen die Berliner Beratung zu Bildung und Beruf, die Fachstelle Qualifizierungsberatung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), der Fachberatungsservice Berufliche Qualifizierung und die Weiterbildungsverbünde, aber auch die Bildungszeit – als Rechtsanspruch von Beschäftigten im Land Berlin auf Freistellung von der Arbeit zur Teilnahme an anerkannten Weiterbildungsveranstaltungen bei fortlaufender Entgeltzahlung – darauf ab, Berlinerinnen und Berlinern Lern- und Kompetenzentwicklungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen und deren Inanspruchnahme zu fördern. Auf der Webseite der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung (SenASGIVA) https://www.berlin.de/sen/arbeit/weiterbildung/bildungszeit/suche/ findet sich eine tagesaktuelle Aufstellung aller nach dem Berliner Bildungszeitgesetz anerkannten Bildungsveranstaltungen. Es bestehen verschiedene Filtermöglichkeiten, um nach passenden Bildungsangeboten auszuwählen.

Seit vielen Jahren ist außerdem das WDB (Weiterbildungsdatenbank) Suchportal für Weiterbildung das unabhängige und neutrale Portal für berufliche Weiterbildung der Bundesländer Berlin und Brandenburg. Mit einem tagesaktuellen, umfassenden und transparenten Überblick über Angebote der beruflichen Weiterbildung erleichtert es den Zugang zu geeigneten Angeboten. Das Portal bietet eine große Vielfalt an Themen zu allen Branchen und Berufen sowie Lernformen: von kurzen Fortbildungsseminaren über die Kombination aus E-Learning-Modulen und Präsenzphasen bis zu längerfristigen Umschulungen sowie Aufstiegsfortbildungen. Für Unternehmen zahlt sich die Nutzung des Suchportals insbesondere bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung aus.

Die Berlinerinnen und Berliner werden zudem durch die Berliner Beratung zu Bildung und Beruf darin unterstützt, passende Informationen zur beruflichen Bildung zu finden, eigene Ziele zu bestimmen sowie berufs- oder bildungsbezogene Entscheidungen zu treffen und umzusetzen. Auch die Unterstützung und Orientierung zu Veränderungen der digitalen Transformation in Arbeit und Bildung und Beratung zum Erwerb und zur Entwicklung digitaler Kompetenzen sind explizit Teil des Fachkonzepts der Beratung zu Bildung und Beruf in Berlin. Teil des Netzwerks zu Bildung und Beruf sind auch der Fachberatungsservice Berufliche Qualifizierung sowie die Fachstelle Qualifizierungsberatung in Kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die Unternehmen und Beschäftigte von KMU berät und unter anderem auch einen Fokus auf geringqualifizierte Mitarbeitende legt.

Berliner Unternehmen können sich seit September 2023 zentral über das Portal weiterbildung.berlin zu Weiterbildung beraten lassen. Es wurde von der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit, der Handwerkskammer Berlin, der Industrie- und Handelskammer zu Berlin und den für Arbeit sowie Wirtschaft zuständigen Senatsverwaltungen etabliert. Das Portal bietet unter anderem eine digitale Informationsreihe zur Weiterbildung im Betrieb an.

Begleitung bietet auch das „Zukunftszentrum Berlin – digitale Arbeitswelten gestalten“ (Zukunftszentrum Berlin) als Informations-, Beratungs- und Vermittlungsstelle bei der Digitalisierung und der Einführung von Künstlicher Intelligenz. Es möchte die Potenziale von digitalen Anwendungen hervorheben und Lösungswege zur Überwindung möglicher Einführungshemmnisse aufzeigen. Die sozialpartnerschaftlich entwickelten Angebote (Beratung, Vermittlung sowie betriebliche Weiterbildungsangebote) richten sich an drei betriebliche Hauptzielgruppen: Führungskräfte / Personalverantwortliche, Beschäftigte und Interessensvertretungen. Darüber hinaus sollen die Transparenz der bestehenden Angebote im Land Berlin über ein zentrales Internetportal verbessert und KMU so bei einem niedrigschwelligen Zugang zu Beratung und Förderung unterstützt werden. Die Angebote des Zukunftszentrums richten sich an alle Branchen in Berlin. Erfolgsmessungen erfolgen über regelmäßige Berichte und Austauschformate. Hierin enthalten sind mitunter quantitative und qualitative Ergebnisse, z. B. in Form von Sach- und Quartalsberichten, Abschlussberichten sowie weiteren Dokumentationen.

Zudem unterstützt die DAB Digitalagentur Berlin GmbH Berliner Unternehmen bei der Digitalisierung und digitalen Transformation. Die Angebote der DAB umfassen unter anderem auch für alle Personen frei zugängliche Webinare zu digitalen Themen, die auf die Vermittlung von digitalen Kompetenzen für Mitarbeitende von Unternehmen abzielen. Ebenso unterstützt Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie über den Talent Service Unternehmen bei Training und Qualifizierung von Personal.

4. Mit welchen Maßnahmen fördert Berlin das Erlangen digitaler Basiskompetenz und wie wird der Erfolg der Maßnahmen gemessen?

Digitale Basiskompetenzen werden aufgrund ihres Querschnittcharakters sowohl im Rahmen der Digitalstrategie „Gemeinsam Digital:Berlin“ als auch in der Schulbildung, in beschäftigungspolitischen Maßnahmen, im Zuge der Grundbildung und durch die Angebote der Volkshochschulen und der öffentlichen Bibliotheken gefördert. Zudem werden im folgenden Maßnahmen zur Erhöhung der digitalen Basiskompetenzen innerhalb der Verwaltung dargestellt.

„Gemeinsam Digital: Berlin“

Der Senat von Berlin hat am 12. September 2023 die Smart City- und Digitalstrategie „Gemeinsam Digital: Berlin“, kurz GD:B, beschlossen. GD:B gibt die Richtung für die digitale und smarte Transformation der Stadt Berlin in den nächsten Jahren vor und hat dabei zum Ziel, Berlin als eine nachhaltige, gemeinwohlorientierte, kooperative und resiliente Stadt zukunftsfähig auszurichten. Diese vier Leitgedanken bilden die Grundlage, auf der Handlungsfelder, basierend auf einer Beteiligung der Stadtgesellschaft, erarbeitet wurden. Beispielsweise möchte das Handlungsfeld „Zukunftschancen für alle“ grundsätzlich dazu beitragen, dass sich Menschen in ihrem lokalen Umfeld Kompetenzen aneignen können, die sie benötigen, um an der Transformation mitwirken zu können. Dabei stehen digitale Kompetenzen im Zentrum. Diese sollen durch neue Lernkonzepte in Schulen, Hochschulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen vermittelt werden. Vielfältige Bildungs- und Netzwerkangebote sollen allen Bewohnerinnen und Bewohnern Berlins ermöglichen, sich selbstbestimmt im digitalen Raum zu bewegen, Wissen aufzubauen und dieses in die Stadtgestaltung einzubringen. Dabei wird auf bestehende Angebote wie etwa den Medienkompetenzzentren aufgebaut. Begegnungs- und Lernorte sollen die Stadtgesellschaft dabei unterstützen, neue Kompetenzen zu erwerben, sich zu vernetzen und Berlin gemeinsam zu gestalten. Unter dem Dach der Strategie „Gemeinsam Digital: Berlin“ laufen zwei Maßnahmen, die sich mit digitalen Basiskompetenzen befassen:

  • DIGITAL-ZEBRA: Im Verantwortungsbereich der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SenKultGZ) wird der digitale Kompetenzerwerb im Land Berlin in besonderem Maße durch die Öffentlichen Bibliotheken unterstützt. Mit dem Modellprojekt DIGITAL-ZEBRA entwickelt der Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins (VÖBB) ein berlinweites Serviceangebot, das allen Berlinerinnen und Berlinern Orientierung in digitalen Handlungsräumen bietet und diese unabhängig von Einkommen und Bildung dabei unterstützt, Barrieren bei der Nutzung digitaler Zugänge (u. a. zu Leistungen der öffentlichen Daseinsvorsorge, im Gesundheitsbereich, im Bildungsbereich etc.) zu überwinden. Zusammengefasst besteht das Angebot DIGITAL-ZEBRA aus drei Säulen:
    • demServiceangebotderDigital-Lotsinnenund-lotsen,dieimdirekten,analogen Austausch Orientierung in digitalen Handlungsräumen bieten und dabei helfen, Barrieren bei der Nutzung digitaler Zugänge zu überwinden;
    • dem Ausbau der öffentlich zugänglichen und kostenfrei nutzbaren digitalen Infrastruktur durch die Bereitstellung barrierefreier und geschützter technischer Zugänge (PCs, Drucker, Scanner etc.) insbesondere in Bibliotheken;
    • der Vernetzung des Projekts mit zahlreichen Akteuren der sozialräumlichen Arbeit und dem Aufbau von Kooperationen zur fachlich-inhaltlichen Beratung der Nutzerinnen und Nutzer als Programmangebot oder im Sinne einer Verweisberatung sowie zur Einbindung von Workshops und Angeboten zur Förderung digitaler Kompetenzen.
  • Kiezlabor: Mit dem Kiezlabor wird das CityLAB Berlin, das von der Senatskanzlei geförderte städtische Innovationslabor, mobil. Das Kiezlabor ist ein energieautarkes Tiny House in einem ehemaligen Schiffscontainer mit Flächen für ein kleines Bühnenprogramm, Workshops und Ausstellungen. Es bietet die Chance, ein niedrigschwelliges, aber sehr vielschichtiges Angebot für die Berlinerinnen und Berliner in die Kieze zu bringen. Dies trägt u. a. dazu bei, die Entwicklung von bürgernahen Formaten auszuprobieren, digitale Kompetenzen zu schulen sowie die Themen einer Smart City vor Ort zu erleben und zu diskutieren. Bei den Einsätzen in den Bezirken werden seit 2023 in Zusammenarbeit mit dem Seniorennetz Berlin an Tablets digitale Basiskompetenzen vermittelt. Für die Kiezlabor-Einsätze in 2024 werden ähnliche Angebote geplant.

Die Wirkungsmessung zu Maßnahmen der Strategie „Gemeinsam Digital: Berlin“ erfolgt im Rahmen des in der Strategie beschriebenen Vorgehens. Dabei wird die Wirkung einerseits maßnahmenbezogen überprüft, aber auch bezogen auf die lernende Strategie selbst.

Schulische Bildung

Im Bereich der schulischen Bildung werden das Basiscurriculum Medienbildung (2016) als Teil des Rahmenlehrplans 1-10 und das Kapitel „Vertiefung und Erweiterung der Handlungskompetenzen in der digitalen Welt“ als Bestandteil des Teil B des Rahmenlehrplans für die gymnasiale Oberstufe (2022) als fachübergreifende Vorgaben entwickelt und implementiert, um die digitalen und medienbezogenen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern systematisch von der Primarstufe an zu entwickeln. Beide Dokumente verankern die notwendige Medienbildung fest im Schulalltag und integrieren sie als festen Bestandteil in den Unterricht aller Fächer. Durch die Einbettung digitaler Lernumgebungen und die Nutzung digitaler Werkzeuge werden zeitgemäße und zukunftsorientierte Lernszenarien geschaffen. Die Vorgaben zielen darauf ab, die Schülerinnen und Schüler auf ein Leben und Arbeiten in einer zunehmend digitalisierten Welt vorzubereiten, indem sie nicht nur zur Nutzung digitaler Medien befähigt werden, sondern diese auch kritisch reflektieren und verantwortungsvoll gestalten lernen. Zusätzlich wird über Fachbriefe und Handreichungen, etwa die Handreichung „Empfehlungen für den Umgang mit KI-Anwendungen am Beispiel von ChatGPT“, zu aktuellen Themen des digitalen Lernens Bezug genommen.

Über die Fortbildung Berlin wird ein umfangreiches Angebot von über 200 Fortbildungen pro Jahr zur Förderung digitaler Kompetenzen für das pädagogische Personal an Schulen zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus ist für alle Schulen im vergangenen Jahr ein Qualifizierungsprogramm zur Förderung der digitalen Basiskompetenzen aufgestellt worden, das in diesem Jahr mit dem Schwerpunkt KI fortgeführt wird. In diesem Zusammenhang wurde mit der Pacemaker Initiative, Helliwood media & education, der HiSolutions AG und ML Consult zusammengearbeitet.

Berufliche Bildung

Digitale Kompetenzen sind ein wichtiger Faktor für zukunftssichere Beschäftigung und werden als Querschnittsthema in verschiedenen Maßnahmen gefördert – unter anderem über den Europäischen Sozialfonds+ (ESF+). Das Förderinstrument 10 „Fachkräftesichernde Qualifizierung zum Nachholen des Mittleren Schulabschlusses – FQ MSA“ im Berliner ESF+-Programm 2021-2027 hat das Ziel, jungen Menschen, die auf Grund von sozialen Faktoren wie z. B. eines Migrationshintergrunds beim Zugang zu Bildung benachteiligt sind, das Nachholen des Mittleren Schulabschlusses (MSA) und damit den Zugang zu beruflicher Bildung zu ermöglichen. In einer 11-monatigen Qualifizierungsmaßnahme werden die Teilnehmenden gezielt auf die Nichtschülerprüfung vorbereitet. Die Förderung digitaler Grundkompetenzen ist integraler Bestandteil der Prüfungsvorbereitung. Begleitet wird die Prüfungsvorbereitung von einem Betriebspraktikum zur beruflichen Orientierung sowie sozialpädagogischer Betreuung. Durch EDV-Unterricht, aber auch durch Bearbeitung digitaler Aspekte in den anderen Unterrichtsfächern sowie durch Anwendung des Gelernten während des Bewerbungstrainings sollen u. a. IT-Anwenderkenntnisse, digitale Kommunikationskompetenzen und digitale Alltagskompetenz gestärkt werden. Dies entspricht dem Querschnittsaspekt des ESF+-Programms, gemäß den Vorgaben der „digitalen Dekade“ die digitalen Kompetenzen der Zielgruppe zu steigern. Für Förderinstrumente des ESF+-Programms sind Output- und Ergebnisindikatoren festgelegt, die Auskunft über Teilnehmendenzahlen und -erfolge geben.

Auch im Rahmen des Förderinstrumentes Qualifizierung für Beschäftigung (QfB) werden digitale Grundkompetenzen – in diesem Fall für Teilnehmende in öffentlich geförderten Beschäftigungsverhältnissen – entwickelt. Neben digitalen Kompetenzen werden weitere am Arbeitsmarkt nachgefragte beziehungsweise am Bedarf der Zielgruppe ausgerichtete Qualifizierungen gefördert, die zur Verbesserung der individuellen Beschäftigungsfähigkeit und Erhöhung des individuellen Kompetenzniveaus der Teilnehmenden beitragen. Zur Erfolgskontrolle wird primär der Kompetenzzuwachs auf der Grundlage von Kompetenzentwicklungsmessungen, der Anteil erfolgreich abgeschlossener Maßnahmeteilnahmen sowie die Zufriedenheit der Teilnehmenden auf der Grundlage von Feedbackbögen gemessen.

Grundbildung

Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung im Alltag und zur Vermeidung zusätzlicher Ausgrenzung gering literalisierter Erwachsener beinhalten durch das Land geförderte Lernangebote der Grundbildung auch die Schulung von Basiskompetenzen im Umgang mit digitalen Medien. Diese Lerninhalte werden passgenau in die Grundbildungskurse eingebettet, denn gering literalisierte Menschen benötigen meist direkte Unterstützung bei der Anwendung digitaler Medien in Präsenzangeboten. Die über das ESF+ -Instrument für Grundbildung geförderten Projekte bieten überwiegend in Form von Modulen oder offenen Formaten die Schulung von digitalen Medienkompetenzen an. Zur Messung des Lernerfolgs werden regelmäßig Lernstandsüberprüfungen mit den Teilnehmenden durchgeführt, die zum Teil auch Aussagen zu erworbenen digitalen Basiskompetenzen zulassen.

Angebote der Volkshochschulen und öffentlichen Bibliotheken

Für die Entwicklung digitaler Basiskompetenzen aller Berlinerinnen und Berliner sind im Bereich Erwachsenenbildung insbesondere auch Maßnahmen der Volkshochschulen zu nennen. Lernangebote im Bereich der digitalen Kompetenzen gehören zum festen Angebotsspektrum der Berliner Volkshochschulen und werden entsprechend durch die bezirklichen Mittel für die Volkshochschulen und Teilnehmendenentgelte finanziert. In der Volkshochschulstatistik sind Angebote zu digitalen Basiskompetenzen im Programmbereich „Qualifikation für das Arbeitsleben – IT – Organisation / Management“, den Bereichen „Fächerübergreifende Kurse“ oder „Grundlagen“ verortet, die zusammengenommen in Berlin im Jahr 2022 642 Kurse mit fast 12.000 Unterrichtseinheiten und 4.000 Belegungen hatten. Auch in anderen Angeboten der Volkshochschulen werden digitale Basiskompetenzen als ein Lerninhalt vermittelt, so etwa im Grundbildungsbereich. Darüber hinaus befassen sich zwei Projekte, die aktuell nach dem Erwachsenenbildungsgesetz gefördert werden, mit digitalen Basiskompetenzen insbesondere älterer Menschen: „Zusammen digital mit Frauen 65+“ (FrauenComputerZentrum) und „Gut vernetzt im Alter“ (Goldnetz). Eine Erfolgsmessung erfolgt je nach Angebot im Rahmen der einzelnen Kurse und entsprechend der Zuwendungen nach dem Erwachsenenbildungsgesetz.

Auch die Öffentlichen Bibliotheken leisten einen Beitrag zur Förderung digitaler Basiskompetenzen. Die Eröffnung digitaler Teilhabe und die Stärkung der digitalen Souveränität der Berlinerinnen und Berliner gehört zu den Kernaufgaben der Öffentlichen Bibliotheken. Ihr Beitrag zur Überwindung der digitalen Spaltung der Gesellschaft liegt in der Bereitstellung von digitaler Infrastruktur für alle Bürgerinnen und Bürger sowie in zielgruppenorientierten Kompetenzvermittlungsangeboten, welche insbesondere auch sozial benachteiligte Gruppen und ältere Menschen adressieren. Dabei greifen in den Bibliotheken selbstverständlich physische und digitale Medienangebote, analoge und virtuelle Programmangebote sowie alte und neue Kulturtechniken ineinander.

In allen Bezirken fördern die Bibliotheken im Rahmen ihrer Programmarbeit sowie vielzähligen Beratungs- und Begegnungsformaten aktiv die Stärkung der digitalen Basiskompetenz der Berlinerinnen und Berliner (u. a. Tablet-Kurse, Vermittlung digitaler Medien- und Informationskompetenz, Coding-/ Robotik-Workshops etc.). Die Digitalen Angebote des VÖBB sind ein günstiges (maximal 10 Euro im Jahr, für verschiedene Bevölkerungsgruppen auch kostenlos) digitales Basisangebot, das einen Zugang zu einem breiten Spektrum an digitalen Medien bietet und damit die Nutzungshürden senkt sowie die Übung von digitalen Kompetenzen fördert; insbesondere sind hier folgende Angebote zu nennen:

  • Planspiel Bezirkspolitik: ein digitales Planspiel, das parallel digitale und politische Bildung betreibt
  • Online-Kurse „Fit im Internet für Erwachsene“ und „Medienkompetenz für die Sekundarstufe“ über www.voebb.de/digitale-angebote
  • Programme wie „Kids Against Fake“, ein Online-Spiel zur digitalen Informationskompetenz
  • Zusammen mit der Vodafone-Stiftung: „Coding for tomorrow“, ein Programm aus Workshopvorlagen, das frei nachgenutzt werden kann (https://coding-for- tomorrow.de/bibliotheken-projektideen/)
  • seit 2022: jährliche Auftaktveranstaltung und Veranstaltungen im Rahmen der Code Week Berlin

Interne Angebote der Berliner Verwaltung

Die digitale Transformation verändert auch die Anforderungen an die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst. Die Verwaltungsakademie Berlin (VAk) stellt seit September 2023 allen interessierten Beschäftigten der Berliner Verwaltung ein neues, wissenschaftlich fundiertes Orientierungs- und Unterstützungsangebot zur Verfügung: Der Digital Competence Check (DCC) ermöglicht mittels eines Tests eine Selbsteinschätzung der digitalen Kompetenzen entlang von Alltags- bzw. Arbeitssituationen und eine Einstufung in verschiedene Niveaustufen, von Einsteiger bis zu Experte. Zusätzlich werden Kompetenztests, passend zu jeder Niveaustufe, angeboten.

Das Interesse am DCC war bereits in den ersten Monaten hoch: 1.438 DCC-Tests wurden noch im Jahr 2023 online ausgefüllt, darunter 887 Selbsteinschätzungstests und 551 Wissenstests – 172 der Niveaustufe Einsteiger, 126 der Stufe Anwender, 105 Fortgeschrittene und 148 der Niveaustufe Experte. Die Teilnehmenden erhalten einen kostenlosen Ergebnisbericht mit Einzelauswertungen und Lernempfehlungen, online und auf Wunsch als PDF-Download, sowie Vorschläge für individuelle und bedarfsorientierte Fortbildungsangebote.

Das Fortbildungsangebot aus 200 Kursen ist speziell für die Verwaltung aufbereitet, redaktionell ausgewählt durch die VAk, und umfasst sowohl das VAk-eigene als auch ein bundesweites Angebot von renommierten Kursanbietern. Die Kurse werden im Präsenz-, Online- oder Hybridformat angeboten. Sowohl die Online-Tests als auch die Kurssuche basieren auf dem Europäischen Referenzrahmen für digitale Kompetenzen – DigComp 2.1. Berücksichtigt werden sechs Kompetenzbereiche: Informations- und Datenkompetenz, Kommunikations- und Kooperationskompetenz, Entwicklungs- und Gestaltungskompetenz, Sicherheitskompetenz, Problemlösekompetenz sowie Analyse- und Reflexionskompetenz – aufgeteilt in 25 Einzelkompetenzen.

Der DCC ist eine Sofortmaßnahme aus dem im August 2023 vom Berliner Senat beschlossenen Personalentwicklungsprogramm 2030. Der Erwerb von Kompetenzen für die digitale Transformation wird in diesem Rahmen als ein Schlüssel zur erfolgreichen Verwaltungsmodernisierung gesehen. Die Verwaltungsakademie bietet im Rahmen ihres Jahresprogramms für die Beschäftigten der Berliner Verwaltung eine Vielzahl von Schulungen zur Erlangung von IT- Basiskompetenzen an. Das Spektrum reicht von Anwendungsschulungen zu konkreten Softwareprodukten über die Vermittlung flankierenden Wissens (z. B. Datenschutz) bis zu Einführungen in die spezifische IT-Umgebung der Berliner Landesverwaltung (z. B. IKT- Architektur des Landes Berlin).

Die Verwaltungsakademie evaluiert regelmäßig die Entwicklung der mengenmäßigen Nachfrage ihrer Veranstaltungsangebote sowie die Ergebnisse des Feedbacks der Teilnehmenden (Zufriedenheitsabfrage zum Abschluss der jeweiligen Veranstaltungen). Ergänzend wird die Inanspruchnahme des Digital Competence Check systematisch ausgewertet.

Veranstaltungsthemen zu digitalen Basiskompetenzen sind u. a.:

  • Anwendung der „MS Office“-Produkte
  • Digitale Barrierefreiheit
  • Datenschutz in der Verwaltung
  • Sensibilisierung für Informationssicherheit
  • IKT-Basiswissen für die Berliner Verwaltung
  • IKT-Architektur des Landes Berlin
  • IKT-Rollenkonzept zur Umsetzung des E-Government-Gesetz Berlin – EGovG Bln
  • Künstliche Intelligenz in der Berliner Verwaltung
  • Social Media Management in der Berliner Verwaltung
  • Crashkurs Open Data

5. Mit welchen Institutionen und Organisationen arbeitet Berlin bereits zusammen, um die digitale Basiskompetenz der Berliner*innen zu fördern?

Die europäische Kompetenzagenda sieht zur Zielerreichung unter anderem die Förderung nationaler Weiterbildungsstrategien vor, auch um die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren im Bereich Kompetenzentwicklung zu verbessern. In Deutschland wurde im Juni 2019 die nationale Weiterbildungsstrategie (NWS) durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), die Bundesagentur für Arbeit (BA), drei Fachministerkonferenzen der Länder (Arbeits- und Sozialministerkonferenz, Kulturministerkonferenz und Wirtschaftsministerkonferenz) sowie Gewerkschaften und Wirtschaftsverbände verabschiedet. Das Land Berlin war mit den für Bildung und Berufliche Bildung zuständigen Senatsverwaltungen über die Fachministerkonferenzen daran beteiligt. Diese Strategie wird seit 2023 fortgeschrieben. Im Rahmen von verschiedenen Arbeitsgruppen (AG) werden dabei unterschiedliche Schwerpunktthemen gesondert erörtert. Die für Bildung und Berufsbildung zuständigen Senatsverwaltungen sind unter anderem an der AG Schlüssel- und Zukunftskompetenzen beteiligt. Nach dem Arbeitsverständnis der AG zählen dazu auch digitale Kompetenzen. Ziel der AG ist es, sich über die Relevanz im berufsbezogenen Kontext zu verständigen, bestehende Angebote und Kooperationsstrukturen zwischen der Bundesagentur für Arbeit (BA), Sozialpartnern und Trägern der allgemeinen und beruflichen Weiterbildung (z. B. Volkshochschulen) sowie neue Angebots- und Kooperationsansätze zu sichten und komplementäre Schnittstellen und Kooperationsmöglichkeiten zwischen allgemeiner und beruflicher Weiterbildung auszuloten.

Ein Austausch mit Institutionen und Organisationen findet auch im Rahmen des oben genannten Projekts „Zukunftszentrum Berlin“ statt – es erfolgt ein regelmäßiger Austausch der beteiligten Akteure, wie beispielsweise Kammern, Innungen, Wirtschafts- und Sozialpartnern sowie dem Bund. Da Berlin und Brandenburg einen übergreifenden Wirtschaftsraum abbilden, erfolgt ebenso ein regelmäßiger Austausch mit dem Land Brandenburg. Zielgerichtet geht es darum, Prozesse gemeinsam zu entwickeln und synergetisch voranzubringen.

Berlin arbeitet zur Förderung digitaler Basiskompetenzen darüber hinaus mit der DAB Digitalagentur Berlin GmbH sowie dem Cluster IKT-Wirtschaft, Medien- und Kreativwirtschaft bei Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie zusammen.
Zudem unterstützt die Technologiestiftung Berlin (TSB) Berlin beim Auf- und Ausbau digitaler Kompetenzen. Sie bietet verschiedene Projekte und Programme an, um digitale Bildung und Innovation in Berlin voranzutreiben.

Die Vernetzung zu digitalen Basiskompetenzen erfolgt auch branchenspezifisch. Mit der Initiative Pflege 4.0 – Made in Berlin, die 2016 von der damaligen Pflegesenatorin auf den Weg gebracht wurde, hat das Land Berlin erstmals das Thema Digitalisierung in der Pflege zu einem Branchenthema gemacht. Die Pflege war zum damaligen Zeitpunkt ein Arbeitsfeld, in dem die Technisierung auf einem sehr niedrigen Niveau lag und die Potenziale der Digitalisierung damit weitestgehend unbekannt waren. Mit dem Aufbau des unabhängigen Landeskompetenzzentrums Pflege 4.0 (seit 2020 in der Zuwendungsförderung des Landes) wurde und wird bis heute das Ziel verfolgt, die Branche beim digitalen Transformationsprozess zu unterstützen und zu begleiten, um somit die Potenziale der Pflege sichtbar und nutzbar zu machen. Das Kompetenzzentrum stellt zu diesem Zweck umfassende Informationen rund um das Thema Digitalisierung in der Pflege bereit, es bietet in einem Schauraum die Möglichkeit, Technik zu erleben und auszuprobieren, es führt Veranstaltungen und Schulungen durch (z. B. zum Anschluss an die Telematikinfrastruktur) und vernetzt die Akteure in der Pflege zum Thema miteinander. Damit sich die Potenziale der Digitalisierung im Arbeitsfeld der Pflege entfalten können, braucht es die Kenntnis und das Bewusstsein der in der Pflege Tätigen, dass Digitalisierung einen wirklichen Mehrwert, zum Beispiel durch körperliche Entlastung oder Zeiteinsparung für den Pflegealltag, impliziert. Aus diesem Grund hat die für Pflege zuständige Senatsverwaltung 2020 die Entwicklung einer Zusatzqualifizierung für digitale Kompetenzen für die Zielgruppen beruflich Pflegender und Beratender in der Pflege beauftragt. Diese wurde erfolgreich in mehreren Durchgängen erprobt. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurden das Schulungskonzept und die Umsetzungsverantwortung 2022 an Berliner Bildungsträger übergeben.

Im Kulturbereich unterstützt die gemeinsame Kooperation „kulturBdigital“ der für Kultur zuständigen Senatsverwaltung und der Technologiestiftung Berlin die Berliner Kulturszene dabei, nachhaltig und bedarfsorientiert digitaler zu werden. KulturBdigital vernetzt Berlins Kulturakteure spartenübergreifend und gibt Input zu Digitalthemen für den Kulturbereich mit

Workshops, praxisnahen Blogartikeln und Fallbeispielen aus der digitalen Kulturpraxis. Um mit den rasanten Entwicklungen von Technologien und Trends mitzuhalten, bietet kulturBdigital pragmatische Formate wie Methoden-Cafés, Leitfäden zu digitaler Barrierefreiheit sowie Tipps zur Persona-Entwicklung oder zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz.

Im Bereich der Bibliotheken kooperiert der VÖBB mit der Technologiestiftung Berlin, dem CityLAB, dem AWO Landesverband Berlin, Silbernetz e. V., der Stiftung Digitale Chancen, KI-Campus, Digital-Kompass und Digitaler Engel, Paritätischem Wohlfahrtsverband Berlin und der Paritätischen Akademie Berlin, dem Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin e. V., dem Deutschen Schwerhörigenbund e. V., dem Grundbildungszentrum Berlin, dem Migrationsrat Berlin e. V., den Koordinierungsstellen des Berliner Netzwerks Alleinerziehender, dem FrauenComputerZentrum Berlin e. V., der AOK Nordost, der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin, dem Landeskompetenzzentrum Pflege, der Verbraucherzentrale Berlin, dem Landeskriminalamt Berlin, Topio e. V. sowie in den Bezirken mit dem Quartiersmanagement, den Stadtteilzentren, den Stadtteilmüttern sowie den Integrationslotsinnen und –lotsen.

Bei der Entwicklung inklusiver Angebote im Rahmen der Smart City- und Digitalstrategie „Gemeinsam Digital: Berlin“ sollen zudem auch lokale Akteurinnen und Akteure gefördert werden. Es soll auf bestehenden Begegnungs- und Lernorten aufgebaut werden – von institutionalisierten Orten wie Schulen und Hochschulen über öffentliche Bibliotheken, Volkshochschulen, bis hin zu außerschulischen Lernorten und offenen Orten wie Kiezlaboren oder Digitalwerkstätten. Dabei sollen bestehende Alltagsroutinen der Menschen genutzt und bestehende öffentlich zugängliche Räume weiterentwickelt werden. Die Digitalisierung bietet zugleich die Chance, dass Angebote der Hochschulen für lebenslanges Lernen sowie Kooperationen mit der Stadt- und Zivilgesellschaft ebenso wie Reallabore und Citizen Science ausgebaut werden.

6. Welche Pläne und Überlegungen darüber hinaus gibt es, die digitale Basiskompetenz der Berliner*innen zu fördern?

Die Förderung digitaler Basiskompetenzen ist eine Querschnittsaufgabe, die wie in der Beantwortung der Frage 5 ausgeführt mit einer Vielzahl von Maßnahmen bearbeitet wird. Darüber hinaus wird der Erwerb digitaler Basiskompetenzen durch folgende Vorhaben flankiert: Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie beteiligt sich aktiv an Vorhaben der Kultusministerkonferenz (KMK) und KMK-Arbeitsgruppen zu aktuellen Themen im Bereich digitaler Kompetenzen. Beispielhaft dafür ist die länderoffene KMK-AG „Künstliche Intelligenz“ (ad hoc AG der DigiKom) zu nennen. Diese hat bereits die Fachtagung der KMK „KI in Bildungsprozessen“ 30.11./01.12.2023 vorbereitet. Weiterhin werden gemeinsame „Handlungsempfehlungen für die Bildungsverwaltung zum Umgang mit KI in Schulen“ entwickelt.

Neben den bereits genannten Aktivitäten der Bibliotheken steht die fortlaufende und kontinuierliche Weiterbildung der Bibliotheksmitarbeiterinnen und -mitarbeiter im Kontext Digital Literacy auf der Agenda der Öffentlichen Bibliotheken im Land Berlin, um den Berlinerinnen und Berlinern auch weiterhin als kompetente Ansprechstelle im Bereich der digitalen Medien- und Informationskompetenzvermittlung zur Seite zu stehen.

Berlin ist zudem im Dezember 2023 dem DigitalPakt Alter beigetreten. Hiermit bekennt sich das Land unter anderem offiziell zur Förderung der digitalen Kompetenzen Älterer. So ist die Befähigung älterer und pflegebedürftiger Menschen, aber auch deren Bezugspersonen im Umgang mit Digitaltechnologie ein dauerhafter Arbeitsschwerpunkt des bereits erwähnten unabhängigen Landeskompetenzzentrums Pflege 4.0. Zielgruppenspezifisch aufbereitet, stellt das Kompetenzzentrum hier Informationen rund um das Thema Digitalisierung für ältere Menschen verständlich zur Verfügung. Zum Abbau von Ängsten und zum Aufzeigen der Möglichkeiten der Technologie bietet das Kompetenzzentrum auch für diese Zielgruppe die Möglichkeit an, Technik zu erleben. Hierfür nutzt es den bereits erwähnten Schauraum sowie eine selbst entwickelte digitale Musterwohnung. In Kooperation mit Seniorentreffpunkten, Wohnungsbaugenossenschaften und weiteren Akteuren werden digitale Möglichkeiten der Zielgruppe Älterer präsentiert und erklärt. Das Landeskompetenzzentrum arbeitet eng mit dem Kompetenzzentrum Interkulturelle Öffnung der Pflege und Altenhilfe zusammen, um den besonderen Bedarfslagen von Menschen mit Migrationsgeschichte gerecht zu werden. Zudem kooperiert es mit der Berliner SeniorResearch-Group (Zusammenschluss ehrenamtlich technikaffiner Menschen) im Sinne eines Peer-Gruppen-Ansatzes.

Erstmals mit dem Haushalt 2024 fördert die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege (SenWGP) das Projekt Seniorennetz, welches ein Informationsportal zur Teilhabe älterer Menschen betreibt und kostenfreie Tabletkurse anbietet. Das Seniorennetz gehört darüber hinaus mit dem ebenfalls von der SenWGP geförderten Projekt Silbernetz https://silbernetz.org und dem Projekt Digital-Zebra https://www.zlb.de/digital-zebra/ zu einem Digitalverbund, der von der Senatskanzlei Berlin mit dem Schwerpunkt Kompetenzerweiterung Älterer im Umgang mit Digitaltechnologie (im Rahmen der Digitalstrategie des Landes) im Jahr 2024 einmalig finanziell gefördert wird. Der Ausbau digitaler Kompetenzen innerhalb der Zielgruppe älterer und pflegebedürftiger Menschen wird als ein zentrales Thema betrachtet und bearbeitet, da digitale Kompetenzen künftig für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben unerlässlich werden. Fehlende digitale Kompetenzen bergen die Gefahr der Ausgrenzung, mit negativen Folgen für die Lebensqualität und die Gesundheit der Zielgruppe.

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