Stefan Ziller

GRÜN für Marzahn, Biesdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Hellersdorf

Abgeordnetenhaus Berlin Netzpolitik & Digitalisierung Open Data Senat 

Open-Data in Berlin: so steht’s um unsere Daten

Wie entwickelt sich Open-Data in der Berliner Verwaltung? Welche Daten werden bereit gestellt? Welche konkreten Pläne gibt es für 2024 und 2025? Diese Fragen habe ich dem Senat im Zuge der Haushaltsdebatte 2024/2025 gestellt.

Demnach wurden in 2022 81 Datensätze manuell veröffentlicht (eine vollständige Liste findet sich im Bericht auf Seite 82). Von den aktuell 18 Open-Data-Beauftragten haben 5 eine Dateninventur im jeweiligen Verantwortungsbereich durchgeführt. Weitere sind in Planung (siehe Maßnahmenliste im Bericht). Aucj die von mir eingeforderte Open-Data Musterklausel wurde veröffentlicht. Dazu soll der Berlin Open Data Day in 2024 wieder stattfinden. Als politischer Rahmen soll es zeitnah einen Senatsbeschluss für eine Open-Data Strategie geben.

Nicht so schön ist, dass die Arbeitzum DataHub aufgrund von mangelnden Ressourcen noch nicht gestartet wurde. Als Rückmeldung ist dem Bericht auch zu entnehmen, dass die die zeitlichen Ressourcen der Open-Data Beauftragten nicht ausreichen. Bei fünf Beauftragten ist nicht klar zu wie viel Prozent diese Zeit für Open-Data haben, bei einer mit 2 % und bei weiteren fünf etwa 5 % bis 10 %. Bei wiederum fünf mit 20 %. Die folgenden haben sogar gar keine Open-Data Beauftragte:

  • Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlicher Zusammenhalt
  • Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
  • Bezirksamt Treptow Köpenick
  • Bezirksamt Spandau

Und hier noch eine Übersicht der geplante Maßnahmen für 2024 und 2025:

  • Data Literacy und Data Governance. Im Rahmen einer Studie, die 2024 in Auftrag gegeben wird, soll ein Data Governance Modell als Vorschlag zur Umsetzung einer intrabehördlichen Open Data Arbeit zwischen den Senats-, Bezirksverwaltungen und nachgeordneten Behörden erarbeitet werden.
  • Datenkompetenz. Ein vom Land Berlin zertifizierter Kurs für Datenmanagement und Open Data wird den datenverantwortlichen Verwaltungsbeschäftigten angeboten. Am 1.9.2023 fand der Crashkurs Open Data an der Verwaltungsakademie Berlin statt. Die ODIS erweitert das Angebot an Unterstützungsmaterialien (Checklisten, Handouts, Videoformaten, Schulungen) für die praktische Umsetzung von Open Data in den Behörden. Das Angebot befindet sich bereits auf der Webseite: https://odis-berlin.de/ressourcen/
  • Open Data Mindset stärken. Changemanagement Formate für den Verwaltungskulturwandel in der AG Open Data, die quartalsweise im Jahr stattfinden.
    Erweiterung des Open Data Handbuchs Anfang 2024 mit den Changemanagement Formaten im Umgang mit den neuen technischen Systemen.
  • Berlins Kerndatensätze auf dem Open Data Portal veröffentlichen. Kerndatensätze der ODIS sollen in eine konkrete Veröffentlichungspraxis überführt werden, Senats- und Bezirksverwaltungen müssen diese Kerndatensätze veröffentlichen. Eine erste Abfrage und ein Aufruf zur Veröffentlichung der Kerndatensätze läuft bereits über die landesweite Koordination Open Data Berlin. Zeitgleich wurden bereits einige Datensätze, die geöffnet wurden auch auf der Webseite entsprechend gekennzeichnet. https://odis-berlin.de/projekte/kerndatensaetze/
  • Dateninventuren durchführen. Die Senats- und Bezirksverwaltungen führen mit der ODIS in ihren Behörden Dateninventuren zur Identifikation von Daten und datenhaltenden Stellen durch. Es wurden bereits Dateninventuren mit der SenASGIVA durchgeführt. Es werden die Dateninventuren mit der SenJustV, SenWGPG und dem BA Charlottenburg-Wilmersdorf vorbereitet.
  • Musterdatenkatalog. Das Open Data-Portal wird nach dem Musterdatenkatalog Prinzip die Metadaten auflisten, so dass die Datenveröffentlichenden diese nischenspezifischen Metadaten auswählen können. Hierdurch sind die Daten für die Datennutzenden besser kommunal vergleichbar. Der Portalbetreiber BerlinOnline hat die technischen Voraussetzungen für die Verwendung des Musterdatenkatalogs geschaffen, so dass die Datenbereitstellenden diese nischenspezifischen Metadaten auswählen können.
  • Qualität & technische Interoperabilität mit Linked Open Data. Im Open Data-Portal und im Data Hub sollen für den Aufbau von Speicher- und Verbreitungssystemen für Linked Open Data Triple Stores in die IKT-Architektur aufgenommen werden. Neue Daten müssen semantisch korrekt ausgewiesen werden und alle Objekte der Berliner Verwaltung über einen eindeutigen Identifier (ID bzw. URI) beschrieben werden. Es gibt ein Projekt der SenFin für die Bereitstellung der Haushaltsdaten als Linked Open Data. Im Rahmen eines Barcamps am 5. Oktober sollen weitere Anwendungsfälle mit der Verwaltung und Zivilgesellschaft erprobt werden.
  • „Open-by-default“- Strategie. Über einen längeren Zeitraum wird eine Inventur aller Fachverfahren aus der IT-Bestands- und Planungsübersicht durchgeführt, um mittelfristig alle Open-Data-relevanten bestehenden und zukünftigen Fachverfahren an das Open Data-Portal anzubinden. Jährlich findet eine E-Mail Abfrage für die Open Data relevanten Fachverfahren statt, bei der die Fachverfahrensverantwortlichen auf die Anbindung der Fachverfahren über eine Schnittstelle an das Open Data Portal hingewiesen werden. Eine Open Data-Klausel wird in die Beschaffungsverträge für IKT-Systeme integriert, die eine Schnittstelle für eine Veröffentlichung von Daten von Anfang an berücksichtigt. Die Klausel können die Behörden nach einer Einzelfallprüfung in ihre Verträge bzw. Zuwendungen aufnehmen lassen. Die Klauseln sind bereits auf der Informationsseite der Senatskanzlei Berlin zum Thema eGovernment/Open Data veröffentlicht: https://www.berlin.de/moderne-verwaltung/e-government/opendata/informationsangebote/artikel.1258074.php
  • Open Data in Verträgen für Datensouveränität. Die Open Data-Klauseln werden (nach Einzelfallprüfung) Pflicht für Ausschreibungen und Vergaben, bei denen Daten die Grundlage des Auftrages bilden oder IT-Systeme beschafft werden, die Schnittstellen haben müssen. Denn Verwaltungen müssen souverän über ihre eigene Datennutzung entscheiden und Einschränkungen und Abhängigkeiten für Open Data durch Dritte vermeiden. Die Klauseln sind bereits auf der Informationsseite der Senatskanzlei Berlin zum Thema eGovernment/Open Data veröffentlicht: https://www.berlin.de/moderne-verwaltung/e-government/opendata/informationsangebote/artikel.1258074.php
  • Data Hub mit „Cloud Speicher“. Zusätzlich zu der bestehenden Studie aus 2019 „Konzeption eines Data Hubs zur Vernetzung städtischer Datenquellen“ für die technischen Anforderungen des Data Hubs, sollte die „Governance für den Data Hub“ für eine gemeinsame Infrastruktur, die entsprechende Ressourcen, eindeutige Verantwortlichkeiten und erforderliche Kompetenzen im Umgang mit dem Data Hub konkretisiert, geregelt werden. Mit dem Vorhaben Data Hub wurde im Land Berlin noch nicht begonnen.
  • Open Data Anwendungen für die Verwaltung & Wirtschaft. Die ODIS entwickelt prototypische Anwendungen und Tools, die als Demonstratoren das Potenzial offener Daten zeigen. Ziel in der Legislaturperiode ist es, mindestens eine Anwendung in den Regelbetrieb zu überführen. Mit der Entwicklung von Prototypen wurde bereits begonnen z.B.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Durch die weitere Nutzung der Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen