Stefan Ziller

GRÜN für Marzahn, Biesdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Hellersdorf

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Badewasserqualität der Kaulsdorfer (Bagger-)Seen wird nicht gemessen

Der Sommer neigt sich dem Ende entgegen. Anlass sich mal wieder mit dem Thema Kaulsdorfer Seen zu befassen. Die Frage der Vermüllung hat es auch in diesem Jahr in die Zeitungen geschafft: “Es ist nicht nur der Müll! In den Büschen rund um die Kaulsdorfer Seen in Marzahn-Hellersdorf finden sich ekelerregende Hinterlassenschaften.” Aber auch das Thema Wasserqualität war immer mal wieder Thema von Gesprächen. Daher habe ich beim Senat gefragt, was eigentlich gemessen wird (Drucksache 19/20045).

„Habermannsee und Butzer See wurden am 06.05.2024 im Rahmen eines bezirklichen Monitoring-Programms beprobt. Ziel des Monitorings ist die Ermittlung von Maßnahmenbedarfen im Rahmen der Gewässeraufsicht bzw. Gewässerunterhaltung. Eine Überprüfung hinsichtlich mikrobiologischer Parameter, welche als zentrale Parameter hinsichtlich der Bewertung der Badegewässerqualität fungieren, haben dabei nicht stattgefunden. Kaulsdorfer Seen sind keine ausgewiesenen Badegewässer. Das Baden wird hier nur geduldet. Untersuchungen der Badewasserqualität in diesen Seen werden nicht veranlasst.“

Ich finde das falsch. In einem See, in dem Baden offen geduldet wird, ist das Bezirksamt auch für die Badewasserqualität verantwortlich. In nächsten Jahr sollte daher wie an anderen Badeseen auch, die Wasserqualität gemessen werden. Nur so können Gesundheitsgefahren erkannt und Menschen entsprechend gewarnt werden.

Frage 1: Wie bewertet der Senat die Wasserqualität der öffentlich zugänglichen Kaulsdorfer Baggerseen?

Die ökologische Überwachung der Kaulsdorfer Seen obliegt aufgrund der Zuständigkeitsregelungen dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Da die Kaulsdorfer Seen gemäß Badegewässerverordnung keine offiziellen Badegewässer sind, unterliegen sie nicht der gesetzmäßigen Kontrolle gemäß Badegewässerverordnung, für die in Berlin das Landesamt für Gesundheit und Soziales zuständig ist.

Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf antwortet wie folgt: „Beurteilt man die Gewässer auf Basis der Oberflächengewässerverordnung, scheinen die Kaulsdorfer Seen einen sehr guten ökologischen Zustand aufzuweisen, wobei zu erwähnen wäre, dass das Monitoring erstmalig durchgeführt wurde und nur als Orientierung für zukünftige Ermittlungen des Trophieindex nach LAWA dient. Erst nach Abschluss von Untersuchungen auf dieser Basis können definitive Aussagen über den chemischen und ökologischen Zustand der Gewässer getroffen werden. Eine Beurteilung nach Badegewässerverordnung kann auf dieser Datengrundlage dagegen nicht durchgeführt werden.“

Frage 2: Haben die diversen starken Regenfälle einen negativen Einfluss auf die Wasserqualität?

Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf antwortet wie folgt: „Für die Beurteilung des Einflusses von Regenwasser auf die Qualität der Kaulsdorfer Seen liegen keine Daten vor. Es gibt keine direkten Einleitungen in die beiden Seen, ein Einfluss besteht nur
mittelbar.“

Frage 3: Wann fand die letzte Messung der Wasserqualität in den Gewässern statt, die im Sommer von vielen Menschen zum Baden genutzt werden (bitte ggf. auffällige Ergebnisse darstellen)?

Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf antwortet wie folgt: „Habermannsee und Butzer See wurden am 06.05.2024 im Rahmen eines bezirklichen Monitoring-Programms beprobt. Ziel des Monitorings ist die Ermittlung von Maßnahmenbedarfen im Rahmen der Gewässeraufsicht bzw. Gewässerunterhaltung. Eine Überprüfung hinsichtlich mikrobiologischer Parameter, welche als zentrale Parameter hinsichtlich der Bewertung der Badegewässerqualität fungieren, haben dabei nicht stattgefunden. Kaulsdorfer Seen sind keine ausgewiesenen Badegewässer. Das Baden wird hier nur geduldet. Untersuchungen der Badewasserqualität in diesen Seen werden nicht veranlasst.“

Frage 4: Gibt es schon Erkenntnis zur Entwicklung des Grundwassers um Umfeld der Kaulsdorfer Seen und im dortigen Trinkwasserschutzgebiet (wenn möglich in einer arbeitssparenden Weise darstellen)?

Die Grundwasserstände sind beeinflusst durch die natürlichen jahreszeitlichen Schwankungen, Extremwetterereignisse und gegebenenfalls durch die Rohwasserförderung des Wasserwerks Kaulsdorf. Zur Entwicklung des Grundwassers im Umfeld der Kaulsdorfer Seen gibt es keine neuen Erkenntnisse. Wir verweisen auf die Beantwortung der Schriftlichen Anfrage Nr. 19/18475 vom 5. März 2024.

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