Stefan Ziller

GRÜN für Marzahn, Biesdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Hellersdorf

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Zukunft der GRÜNEN ist unbequem oder überflüssig

Die Bundestagswahl liegt einige Wochen zurück und die neue Regierung hat sich gefunden – Zeit Bilanz zu ziehen. Auch ich halte die Bundestagswahl für eine Zäsur für die Partei Bündnis 90/Die Grünen. Seit der Wahl fand ein Bundesparteitag statt, wurde eine neue Fraktionsspitze sowie eine neue Parteispitze gewählt und wurde nebenbei noch ein Europawahlprogrammentwurf vorgelegt. Aus meiner Sicht wurden viele (Personal-)Entscheidungen zu früh und ausschließlich aufgrund (vor der Wahl) getroffener Absprachen gefällt. Unsere Mediendemokratie hat es (offenbar) nicht ermöglicht uns ein wenig mehr Zeit zur Debatte zu nehmen. Das ist bedauerlich – denn so ganz einfach wird die zukünftige Rolle der Grünen wohl nicht.

Rückblick: konstruktiv-kritisch.

Grob zusammengefasst möchte ich die Rolle der GRÜNEN in den letzten Jahren als konstruktiv-kritisch bezeichnen. Wir haben zur Bundestagswahl 2013 das (von vielen anerkannt) konkreteste und umsetzbarste Wahlprogramm (aller Zeiten) gehabt. Unseren Führungspersönlichkeiten wurde zugeschrieben dass sie Regierungsaufgaben in einer konstruktiven Weise erfüllen können (bspw. Jürgen Trittin als Mr. Energiewende, aber viele mehr). Wir hatten für (fast) alle Probleme eine GRÜNE Antwort. Diese wurden in den vergangenen Jahren immer weiter entwickelt. Das Wahlergebnis hat gezeigt, dass uns viele Menschen zwar zugestanden haben viele richtige Antworten auf aktuelle Herausforderungen zu haben. Offenbar hat es aber auch genervt (und ins grüne Bild gepasst), dass wir damit quasi alles besser wussten. Wir haben damit ein (Gesamt)bild erzeugt, dass weder GRÜN noch EMANZIPATORISCH ist. Dazu haben wir uns der (früheren) Kreativität und Radikalität beraubt, in dem wir all unsere kritischen Politikvorschläge auf den (Realisierungs-)Zeitraum von 5 Jahren begrenzt haben.

Warum war konstruktiv-kritisch richtig?

Bündnis 90/Die Grünen haben die Gesellschaft gewaltig verändert (Gesellschaftspolitik, Atomausstieg, Frauenrechte, Umweltschutz). Dies wurde erreicht in dem visionäre Vorschläge in die gesellschaftliche Debatte gebracht wurden. In den letzten Jahren haben wir GRÜNEN viel Kompetenzen erworben und gezeigt diese visionären Vorschläge mit umsetzbaren Wegen dorthin zu untermauern. Dabei wurde (insbesondere in zeitlicher Hinsicht) der ein oder andere Kompromiss gefunden, um politische Mehrheiten zu sichern (Atomausstieg).

Zeit der Entscheidungen: unbequem oder überflüssig

In den nächsten Jahren wird sich entscheiden in welche Richtung die GRÜNEN gehen wollen. Ich sehe insbesondere zwei Wege. Der erste ist der Bequeme. Weiter konstruktiv an der Umsetzung der bestehenden Konzepte arbeiten. Dazu können wechselnde Mehrheiten nötig sein – je nach dem mit wem “mehr GRÜNE Politik” umsetzbar erscheint. Stück für Stück wird dabei aus aus dem Motto “die Welt zu verändern” das Motto “die Welt im Rahmen der Möglichkeiten etwas GRÜNER zu gestalten”. An diesem Weg ist nichts falsch. Er ist aber aus meiner Sicht MUTLOS und verhindert die Existenznotwendigkeit von Bündnis 90/Die Grünen zu erneuern.

Der zweite Weg – für den ich ausdrücklich werbe – ist unbequem. Ihm liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass die Zukunft eben nicht so klar ist und dass nicht auf alle Fragen GRÜNE Antworten existieren. Viele Menschen haben den Glauben daran verloren, dass Ihr Einfluss / Ihr Engagement etwas zu besseren verändert. “Während Wohlhabende die Demokratie mitgestalten, koppeln sich die Ärmeren zunehmend ab” (aus SPON: Deutschland, die Zwei-Klassen-Demokratie). Diese Menschen zu überzeugen gelingt nicht mit den besseren Detailkonzepten (die wir GRÜNEN im Wahlprogramm hatten). Bereits der Hamburger Volksentscheid zur Schulpolitik war ein Indiz in diese Richtung,

Auch die Debatte um Europa offenbart die Herausforderung. Ich würde sie zum Einen mit ängstlich oder mutlos bezeichnen zum Anderen mit hoffnungslos. Klar ist, dass zuletzt die Wirtschafts- und
Finanzkrise deutliche Konstruktionsfehler und gefährliche Risse im Fundament der Europäischen Union gezeigt hat. Diese rufen nationale Fliehkräfte hervor und statt der Suche nach gemeinsamen Antworten droht ein Rückzug in die nationalen Grenzen. Eine überzeugende GRÜNE Antwort darauf kann aus meiner Sicht NICHT im “Rahmen der Möglichkeiten” gefunden werden. Eine Antwort erfordert einen (großen) Schritt ins Ungewisse. Warum nicht mal über die Überwindung / Abschaffung der Nationalstaaten diskutieren. Sicher ist das heute ein wenig Visionär. Aber wenn wir die Probleme Europas der letzten Jahre anschauen, ist oft das Prinzip der Nationalstaatlichen Egoismen eine wesentliche Ursache. Es ist zu klein gedacht, das immer an Personen (Merkel) festzumachen.

Drei Visionen für eine GRÜNERE Welt

Was würde ich mit wünschen? Ganz im Sinne der Rede von Winfried Kretschmann auf der BDK in Berlin: mehr Mut und Vertrauen (in die Menschen)! Dazu drei Visionen von denen wir die Menschen (in Europa und darüber hinaus) in den kommenden 10 Jahren überzeugen. Und zwar OHNE bereits jeden Schritt auf dem Weg dorthin zu kennen. Um abschließend nochmal konstruktiv-kritisch zu sein, hier meine Vorschläge:

1.) Teilhabe für ALLE sichern und materielle Armut und soziale Stigmatisierung bekämpfen! Das ich dabei an das bedingungslose Grundeinkommen als ein zentraler Baustein denke, ist vermutlich vielen klar. Aber das ganze GLOBAL denken (Stichwort: Milleniumsziele)! Das ist die GRÜNE Herausforderung.

2.) Digitale Bürger*innenrechte neu gestalten. Eine der größten Herausforderungen ist die digitale Spaltung der Gesellschaft. Nur noch ein kleiner Teil ist in der Lage zu verstehen, welche Folgen die NSA-Überwachung hat. Mit der Kernschmelze des Rechtsstaates hat Jan-Philipp Albrecht die richtigen Worte gefunden. Auch dies ist eine Aufgabe, deren Lösung die Grenzen des nationalstaatlichen Denkens zu überwinden erfordert.

3.) Umwelt-, Natur- und Klimaschutz endlich wieder ernst nehmen. Zur Begründung sollen die Stichworte Biodiversität, Gentechnik, Giftstoffe in der Nahrungskette sowie Klimawandel genügen. In Zeiten der globalen Konzerne (Agrochemie / Energie) wird auch hier das Denken in größeren Zusammenhängen nötig sein. Und ganz ohne Verbot oder starkem Anreiz (Veggiday) wird das Ziel sicher nicht (rechtzeitig) erreicht.

Alle 3 Punkte sind verbal (nahezu) Konsens in der GRÜNEN Partei. Was fehlt, sind mutige und visionäre Schritte die Ziele auch zu erreichen. Daran wird sich (aus meiner Sicht) messen, ob eine GRÜNE Partei eine weitere Existenzberechtigung hat. Ich meine wir brauchen so etwas wie einen neuen globalen Gesellschaftsvertrag!

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Abgeordnetenhaus Bundestag Demokratie Europa Globalisierung 

Demokratie braucht Zeit: Politik muss die Zeitautonomie zurückgewinnen

Wer kennt die Situation nicht. Aus welchen externen Gründen auch immer: bis morgen muss entschieden werden. Egal wie wichtig die Frage ist. Die Zeitpläne für (politische) Entscheidungen liegen zu oft nicht in den Händen der EntscheiderInnen. Ich habe dies im Berliner Abgeordnetenhaus, aber ebenso in der BVV in Berlin oder im deutschen Bundestag erlebt. Die Situation in den griechischen Volksvertretungen habe ich nur aus der Presse verfolgt, aber sie war bzgl. der (“diktierten”) Rettungspakete sicher einer der aktuellen Höhepunkte dieser Entwicklung.

Während einige “Netzaffine”, im Internet eine Möglichkeit sehen, sogar noch schneller und angeblich demokratischer zu entscheiden, sehe ich die Entwicklung mit Sorge. Die demokratischen Errungenschaften der Herrschaft über Zeitleisten und die Verlangsamung von Entscheidungsprozessen seit der griechischen Antike werden heute oft mit Füßen getreten. Die mehrfachen (und zeitlich gestreckten) Lesungen für wichtige Gesetze und Entscheidungen schützen sicher nicht vor falschen Entscheidung. Aber zurück zur “spontanen” Marktplatzdemokratie sollte uns der Kapitalismus und die täglichen Sachzwänge nicht “führen.

Demokratie lebt davon, dass sich viele Menschen beteiligen. Doch die massive Beschleunigung der Entscheidungen (bspw. im Deutschen Bundestag) sind dazu geeignet die Menschen abzuhängen. Schon die gewählten Abgeordneten sind kaum in der Lage die vielen Entscheidungen zu denken. Die gut organisierte Arbeitsteilung führt dazu, dass Entscheidungen oft nur von wenigen getroffen werden.

Deutlich wird dies dann inbesondere in Krisenzeiten: die fehlende Gelegenheit ein Thema mal in Ruhe zu durchdenken, führt sicher nicht zu fundierteren Entscheidungen.

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Bundestag BündnisGrüne Grundeinkommen 

Grundeinkommen im Bundestag gibt’s mit starken Grünen

Wer Grundeinkommen im Bundestag will, darf seine Stimme nicht verschenken. In vielen Bundesländern stehen Grüne Unterstützerinnen und Unterstützer für ein Grundeinkommen auf aussichtsreichen, aber nicht sicheren Plätzen. Sie können/Ihr könnt also mit der Zweitstimme in diesen Ländern das Grundeinkommen in den nächsten Bundestag wählen. Das gilt auch für Berlin (Lisa Paus, Listenplatz 3, Stefan Ziller, Listenplatz 6). Wie bei allen im Bundestag vertretenen Parteien, gibt es auch bei Bündnis 90/Die Grünen keinen Beschluss für ein Grundeinkommen, unter allen Bundestagsfraktionen gibt es aber bei den Grünen die größte Zahl an Befürworterinnen.

In unserem Wahlprogramm steht, dass wir die Diskussion über das Grundeinkommen in die Gesellschaft hineintragen wollen und die Einrichtung einer Enquetekommission im Deutschen Bundestag fordern. Eine Enquetekommission im Deutschen Bundestag wäre ein Weg, die Idee und die Modelle eines Grundeinkommens sowie grundlegende Reformperspektiven für den Sozialstaat und die sozialen Sicherungssysteme parlamentarisch zu diskutieren. Dafür braucht es die Zustimmung eines Viertels all seiner Mitglieder. Dieses Minimalziel fürs Grundeinkommen ist nur mit starken Grünen zu erreichen!

Ihr wollt Grundeinkommen im Bundestag? Dann wählt es: Zweitstimme GRÜN!

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Bundestag BündnisGrüne Demokratie 

Am 22. September Zweitstimme GRÜN!

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Wir BÜNDNISGRÜNE wollen Verantwortung für dieses Land übernehmen. Mit unsere SpitzenkanditatInnen Katrin Göring-Eckardt und Jürgen Trittin streiten wir für gute Kitas für alle, 100 Prozent Erneuerbare Energie und eine bezahlbare Energiewende. Wir haben noch viel vor und dazu brauchen wir Dich. Am 22. September Zweitstimme GRÜN!

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Bundestag BündnisGrüne Grundeinkommen 

Bilder der bisher größten Grundeinkommensdemo

Am 14. September haben in Berlin über 2000 Menschen für ein Bedingungsloses Grundeinkommen demonstriert. Dabei warb die Grüne Bundestagsabgeordnete Lisa Paus in ihrem Statement für ein Grundeinkommen und dafür, das Thema auch im Bundestag ernsthaft zu diskutieren. Bündnis 90/Die Grünen haben dazu den Vorschlag einer Enquetekommission zum Grundeinkommen ins Wahlprogramm für die Bundestagswahl geschrieben.

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Abgeordnetenhaus Bundestag BündnisGrüne Grundeinkommen Soziale Gerechtigkeit und Armutsbekämpfung 

Altersarmut bekämpfen: mit der Grünen Garantierente

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Es droht eine massive Zunahme an Altersarmut. In einer gerechten Gesellschaft ist eine armutsfeste Rente aus unserer Sicht aber unentbehrlich. Es ist für uns eine Frage der Gerechtigkeit, dass Menschen, die langjährig rentenversichert waren, im Alter nicht auf die Grundsicherung angewiesen sind. Wir setzen auf eine Strategie einer gerechten Arbeitsmarktpolitik, Maßnahmen zum Aufbau eigenständiger Ansprüche innerhalb der Rentenversicherung sowie eine steuerfinanzierte Garantierente von mindestens 850 Euro.

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Bedingungslos sozial: Armut trotz Arbeit ist inakzeptabel

Materielle Armut ist in Deutschland kein Randphänomen; und das, obwohl wir in einem der reichsten Länder der Welt leben. Jedes vierte Kind unter 15 Jahren in Deutschland lebt in einem einkommensarmen Haushalt. Unser Ziel ist eine Gesellschaft, in der kein Kind in Armut lebt und in der jedes Kind gleich viel wert ist. Jedes Kind, unabhängig vom Einkommen seiner Familie, soll die gleiche finanzielle Unterstützung vom Staat erhalten.

Armut trotz Arbeit ist inakzeptabel

20 Prozent der Beschäftigten in Deutschland arbeiten für einen Niedriglohn, davon 6,8 Millionen für weniger als 8,50 Euro pro Stunde. Viele brauchen einen zweiten Job; und über 330.000 Vollzeitbeschäftigte sind auf Arbeitslosengeld-II-Leistungen angewiesen. Es gibt immer noch Tariflöhne, von denen niemand leben kann, wie im Fall von Friseur_innen in Thüringen, die für 3,18 Euro pro Stunde arbeiten.

Arbeitsplätze, die auskömmlich sind und Sicherheit bieten, sind für immer mehr Menschen unerreichbar: Viele neue Arbeitsplätze entstehen überwiegend befristet, als Minijobs oder Niedriglohnjobs in der Leiharbeit. Die schwarz-gelbe Merkel-Koalition hat diese verheerende Entwicklung nicht nur zugelassen, sondern mit ihrer Politik massiv verstärkt. Klar ist, Unternehmen brauchen eine gewisse Flexibilität für Auftragsspitzen; aber die Leiharbeit muss fair ausgestaltet werden. Wir Bündnis 90/Die Grünen fordern, dass Leiharbeitskräfte mindestens die gleiche Entlohnung erhalten wie Stammbeschäftigte, und zwar vom ersten Tag an; und zusätzlich einen Flexibilitätsbonus.

Wir Bündnis 90/Die Grünen wollen prekäre Arbeitsverhältnisse eindämmen, Minijobs ersetzen, den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen verhindern und das Tarifvertragssystem stärken.

Ich möchte im Deutschen Bundestag dafür streiten, dass wir wieder zu fairen Verhältnissen auf dem Arbeitsmarkt kommen. Darum setzen wir uns für einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn von mindestens 8,50 Euro ein.

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Abgeordnetenhaus Bundestag BündnisGrüne Soziale Gerechtigkeit und Armutsbekämpfung Wirtschaft 

Das bündnisgrüne Steuerkonzept: solide und solidarisch

Wir wollen in die Zukunft investieren und Schulden abbauen. Die bündnisgrüne Steuerpolitik ist dabei solide und solidarisch: Mit unserem Steuerkonzept sinkt der Steuerbeitrag für 90 Prozent der EinkommenszahlerInnen. Nur Menschen, deren Vermögen deutlich über dem Durchschnitt liegt, würden einen etwas höheren Beitrag für unser Gemeinwesen leisten.

Denn die öffentliche Infrastruktur verfällt, der Schuldenberg wächst, in die Zukunft unseres Landes wird zu wenig investiert. Wir treten für ein solides und solidarisch finanziertes Gemeinwesen ohne neue Schulden ein. Dazu wollen wir

  • unnötige Ausgaben kürzen,
  • Subventionen abbauen und
  • die Steuern auf hohe Einkommen und Vermögen anheben.
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